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In Bremerhaven soll ein neuer »EnergyPort« entstehen. Der Senat des Stadtstaats hat dafür jetzt grünes Licht gegeben.

Der Senat um Bürgermeister Andreas Bovenschulte hat einen Planungsauftrag erteilt, mit dem die Voraussetzungen geschaffen werden sollen, um im Südlichen Fischereihafen einen »wichtigen Baustein für die erfolgreiche Entwicklung eines Hafens für die Energiewende zu schaffen«, wie die Landesregierung mitteilte.[ds_preview]

Der SPD-Politiker sagte: »Deutschland hat sich zum Ziel gesetzt, bei der Energieversorgung möglichst unabhängig zu werden und im Kampf gegen den Klimawandel auf regenerative Energie zu setzen. Beides ist ohne leistungsfähige Häfen aber nicht zu erreichen, deshalb ist ein EnergyPort in Bremerhaven von nationaler Bedeutung.« Zudem bestehe die berechtigte Chance, dass in Bremerhaven viele hundert zusätzliche Arbeitsplätze entstehen werden.

Bremen 20230328 AusbauII EnergyPort
© Senat Bremen

Kosten für Planungen zum EnergyPort: 4,2 Mio. €

Die Kosten für die weiteren Planungen werden mit 4,2 Mio. € veranschlagt. Der Senat will mit der Bundesregierung in einen »geeigneten Austausch« treten, um die Potenziale des südlichen Fischereihafens für die Energiewende nutzbar zu machen und eine enge Abstimmung mit den Planungen der Bundesregierung zum Offshore-Ausbau und zum Energieimport zu erreichen.

Häfensenatorin Claudia Schilling sieht im Fischereihafen »ein riesiges Potenzial«, um mit einem EnergyPort wesentlich zum Gelingen der Energiewende und damit auch zur künftigen Versorgungssicherheit in Deutschland beizutragen. Zugleich sieht der Senat in der Bereitstellung von Hafeninfrastruktur und Flächen zum Ausbau der Erneuerbaren Energien erhebliche Potenziale, um Wertschöpfung und Beschäftigung am Standort Bremerhaven zu generieren. Die Senatorin will verschiedene Interessen einbinden, explizit auch den Umweltschutz: »Damit die Energiewende gelingt, brauchen wir einen neuen gemeinsamen Anlauf, bei dem ein umfassender Interessenausgleich mit dem Naturschutz selbstverständlich Teil der Planung sein muss Hierzu werde ich kurzfristig mit den Naturschutzverbänden das Gespräch suchen«, so Schilling.

Im südlichen Fischereihafen stehen für den EnergyPort umfangreiche Entwicklungsflächen zur Verfügung. Die Fläche wird mit über 250 Hektar angegeben. Sie könne aufgrund der baulichen Nutzungsmöglichkeiten als Industrie- und Gewerbeflächen sowie der verkehrlichen see- und landseitigen Anbindung für verschiedenste Projekte im Rahmen der nachhaltigen Transformation genutzt werden.

Das Planungsbüro Fichtner und das Beratungsunternehmen Hanseatic Transport Consultancy hatten hierzu im Auftrag von bremenports und der Bremerhavener Wirtschaftsförderungsgesellschaft BIS das Potential für die wirtschaftliche Entwicklung dieses Gebietes erstellt.

Als potentielle Nutzungen wurden folgende Sektoren ermittelt:

  • Umweltfreundliche Erzeugung, Speicherung und Verteilung von Energie: Produktion, Fertigung, Umschlag und Lagerung von Komponenten für Offshore-Windparks, Forschung und Entwicklung im Bereich H2-Produktion
  • Nachhaltige Mobilität: Lithium- und Batterieproduktion, Fertigung von klimaneutral angetriebenen Nutzfahrzeugen und Brennstoffzellenfertigung
  • Kreislaufwirtschaft: Recycling verschiedener Stoffe und Materialien, z. B. Batterien (Lithium, Kobalt, Nickel usw.), Metalle, Windkraftanlagen sowie kleiner und mittelgroßer Schiffe
  • Energieimport(-export): Umschlag und Lagerung von Wasserstoff und Derivaten für lokale und überregionale Anwendungen sowie Weiterverarbeitung vor Ort perspektivisch Umschlag und Lagerung von CO2 für den Export.