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Die Offshore-Reederei Cadeler und der Windenergieanlagenbauer Siemens Gamesa haben jeweils einen Großauftrag für das Windpark-Projekt »East Anglia 3« eingeholt.

Die börsengelistete dänische Reederei Cadeler, ehemals Teil der asiatischen Swire-Gruppe, gab jetzt bekannt, dass der Enegieversorger ScottishPower Renewables einen Auftrag über den Transport und die Installation von 95 Windturbinengeneratoren für den Windpark in der südlichen Nordsee unterzeichnet hat.[ds_preview]

Bereits im vergangenen Sommer war Cadeler als potentieller Partner veröffentlicht wurden, jetzt wurde Vollzug gemeldet. Sollten auch Aufträge für »East Anglia 1« und »East Anglia 2« hinzukommen, wäre es das größte Projekt überhaupt in der Geschichte von Cadeler.

Die Verschiffung für »East Anglia 3« soll Anfang 2026 beginnen und Ende 2026 abgeschlossen werden. Nach seiner Fertigstellung wird der Windpark eine Gesamtkapazität von 1,4 GW haben. Der Wert der Vereinbarung beläuft sich auf knapp über 100 Mio. €.

Cadeler setzt Neubau ein

Der Reederei kommt bei dem Projekt auch ihre Neu- und Umbauaktivität der jüngsten Vergangenheit zu gute. Für dieses Großprojekt wird Cadeler sowohl eines seiner Schiffe der O-Klasse mit einem neuen Kran als auch eines der beiden Neubauten der X-Klasse einsetzen, die sich derzeit im Bau befinden.

CEO Mikkel Gleerup sagte: »Wir freuen uns über die Unterzeichnung dieses wichtigen Vertrags und den Beginn unserer neuen Partnerschaft mit ScottishPower Renewables. Es wird großartig sein zu sehen, wie das wahre Potenzial unserer neu gebauten Schiffe der X-Klasse zum Tragen kommt.« Mit einer Decksfläche von 5.600 m², einer Nutzlast von über 17.600 t und einer Hauptkrankapazität von über 2.000 t bei 53 m ist das neue Schiff der X-Klasse für die Industrie speziell entwickelt worden. Es kann beträchtliche Kapazitäten transportieren und installieren – zum Beispiel fünf Sätze von 20+ MW-Turbinen oder sieben komplette 15MW-Turbinensätze pro Ladung, wodurch sich die Anzahl der für einzelne Projekte erforderlichen Fahrten verringert.

»East Anglia 3« ist Teil des neuen 3-GW-Windparkkomplexes East Anglia Hub, der vor der Ostküste Großbritanniens in der südlichen Nordsee entstehen wird und aus drei Phasen besteht.

Der spanisch-deutsche Windenergieanlagenbauer Siemens Gamesa hat ebenfalls einen Festauftrag von ScottishPower Renewables über die Lieferung von 95 Anlagen des Flaggschiffs SG 14-236 DD für das Windkraftprojekt »East Anglia 3« veröffentlicht. Es hat eine Gesamtleistung von 1,4 GW. Zum Auftrag gehört auch ein Servicevertrag mit einer Laufzeit von zunächst acht Jahren.

Das Projekt erstreckt sich über eine Fläche von rund 305 km². Nach seiner Fertigstellung soll es das zweitgrößte Offshore-Windkraftwerk der Welt sein. Zudem markiert der Auftrag den ersten Einsatz der Offshore-Windenergieanlage SG 14-236 DD in britischen Gewässern.

Eine Netzanbindungslösung von Siemens Energy soll sicherstellen, dass der Strom aus Windkraft an Land gebracht werden kann. Gemäß dem im vergangenen Jahr unterzeichneten Vertrag wird Siemens Energy einen Konverter auf hoher See bauen, der den erzeugten Wechselstrom aufnimmt und in Gleichstrom umwandelt, um ihn verlustarm an die Küste zu übertragen. Ein zweiter Konverter an Land soll den Strom wieder in Wechselstrom umwandeln, so dass er in das lokale Netz eingespeist und schließlich an die Verbraucher geliefert werden kann.

Der Prototyp des Vorzeigemodells SG 14-236 DD hat kürzlich im Østerild Test Center in Dänemark seinen ersten Strom erzeugt.