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Seit über sieben Jahren liegt die »Safer« vor dem Jemen. Jetzt will die UN eine Bergungsaktion starten. Für das Projekt wurde ein Tanker der Reederei Euronav gekauft.[ds_preview]

Die belgische Rederei gab heute die Unterzeichnung einer Vereinbarung mit den Vereinten Nationen über den Verkauf eines Großtankers der VLCC-Klasse bekannt. Das Schiff soll Teil einer umfassenderen Bergungsaktion für die 47 Jahre alte »FSO Safer« werden, dass seit dem Ausbruch des Bürgerkriegs 2015 vor der Küste des Jemen liegt und eine immer größere Gefahr darstellt.

Euronav wird laut der Mitteilung »ein geeignetes Schiff« zur Verfügung stellen. Um welches Schiff es sich dabei handelt, wurde zunächst nicht veröffentlicht. Auch der Kaufpreis wurde nicht genannt. Dem Vernehmen nach geht es um rund 55 Mio. $.

Klar ist, das es für die notwendigen Modifikationen und regelmäßigen Wartungsarbeiten ins Trockendock geht, bevor es zu »FSO Safer« fährt. Die als schwimmendes Öllager genutzte Einheit liegt etwa 8 km vor der jemenitischen Halbinsel Ras Isa. Wichtigstes Element der Bergungsaktion: das Öl aus den Tanks holen und es anderweitig lagern.

Euronav-Tanker ersetzt »FSO Safer«

Letztlich soll der Euronav-Tanker das »FSO Safer« ersetzen und an Ort und Stelle bleiben. Euronav will »beim Betrieb des Schiffes helfen, auch nach dem Umladen des Öls und noch mehrere Monate danach«. Man wolle sein Möglichstes tun, um eine Umweltkatastrophe zu verhindern.

Bei dem havarierten Schiff handelt es sich um einen 1976 gebauten 406.639-Tonner, eines der größten jemals gebauten Schiffe. Es war mehr als dreißig Jahre lang vor der jemenitischen Küste positioniert. Seit 2015 ist es jedoch ohne Strom und ohne Wartung den Witterungsbedingungen vor Ort ausgesetzt. »Es ist zu einer echten Gefahr geworden«, so Euronav.

Die »FSO Safer« stelle daher eine große Gefahr für die Umwelt dar, da es entweder auseinanderbrechen oder explodieren könnte. Die Vereinten Nationen haben ein koordiniertes Paket für die Bergung, das Management der »FSO Safer« und den sicheren Umgang mit dem gelagerten Rohöl geschnürt. Die UN will schlimmeres verhindern: Allein die Kosten für die potenziellen Aufräumarbeiten werden auf 20 Mrd. $ geschätzt, sollte es zu einer Ölkatastrophe kommen. »Die Unterbrechung des Schiffsverkehrs durch die Meerenge Bab al-Mandab zum Suezkanal könnte täglich weitere Milliarden an Verlusten im Welthandel verursachen, wie dies nach dem Festfahren der ›Ever Given‹ im Kanal im Jahr 2021 der Fall war«, so ein UN-Statement heute.

Hugo De Stoop, CEO von Euronav, sagte: »Wir sind sehr stolz darauf, bei dieser heiklen und sensiblen Operation mit den Vereinten Nationen zusammenzuarbeiten, indem wir nicht nur ein geeignetes Schiff, sondern auch das notwendige Fachwissen unseres Betriebspersonals zur Verfügung stellen, um die Bergungsarbeiten zu unterstützen. Diese kritische Operation erfordert eine engagierte Unterstützung durch Euronav für mindestens neun Monate und spiegelt unsere umfassenden Nachhaltigkeits- und Umweltanforderungen wider. Der Ozean ist unsere Umwelt, lassen Sie sie uns schützen.«