NordLB
Foto: Nord/LB
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Die NordLB hat den Ausstieg aus der Schiffsfinanzierung nahezu abgeschlossen. Im Abbau-Portfolio liegen nur noch 372 Mio. €.

In Spitzenzeiten hatte die NordLB ein Kreditvolumen von knapp 20 Mrd. € in der Schifffahrt. Auch in den Krisenjahren nach 2008 war das Portfolio lange stabil gehalten worden. Doch spätestens mit der Übernahme der Bremer Landesbank (BLB) waren der Landesbank die vielen »faulen« Kredite zum Verhängnis geworden. Sie konnte letztlich nur mit einer Kapitalspritze der Gesellschafter in Milliardenhöhe gerettet werden – und beschloss den Komplettausstieg aus der Schiffsfinanzierung. [ds_preview]

Seither geht es Schlag auf Schlag. Standen Ende 2018 noch 10,3 Mrd. € in den Büchern, waren es ein Jahr später nur noch 4,6 Mrd. €. Von 2,1 Mrd. € (2020) wurden die im Bereich Special Credit and Portfolio Optimization (SCPO) ausgelagerten Schiffskredite im vergangnen Jahr auf nur noch 372 Mio. € reduziert. Knapp 90% davon seien über Garantien und Verbriefungen abgesichert. 

NordLB setzt auf andere Geschäftsfelder

Bei der Verkündung der Geschäftszahlen für 2022 spielt die Schiffsfinanzierung schon gar keine Rolle mehr. Inzwischen bezeichnet sich das Geldinstitut als »Bank der Energiewende.« Zu den Kernfeldern der Finanzierung gehören demnach Erneuerbare Energien und Infrastrukturprojekte.

Nach der Rettung der NordLB durch ihre Gesellschafter verdient die Landesbank wieder gutes Geld. Im Geschäftsjahr 2022 wurde ein Konzernergebnis vor Steuern in Höhe von 104 Mio. € erzielt. Das Ergebnis nach Steuern belief sich auf 89 Mio. € – immerhin eine Verdreifachung gegenüber 2021.

Der Zinsüberschuss lag im Geschäftsjahr 2022 im Konzern bei 896 Mio. € (Vorjahreswert: 816 Mio. €). Mit einem Wert von 166 Mio. € wurde der Provisionsüberschuss ebenfalls deutlich ausgebaut (52 Mio. €). Auch hier hat sich die erfreuliche Neugeschäftsentwicklung in Form gestiegener Provisionserträge positiv ausgewirkt.

Das Risikovorsorgeergebnis belief sich auf 142 Mio. € und resultiert aus divergierenden Entwicklungen in den einzelnen Geschäftssegmenten. Durch die Belebung der Flugzeugmärkte nach Überwindung der Covid19-Pandemie sowie den weiteren geplanten Abbau nicht-strategischer Portfolios konnten Risikovorsorgepositionen aufgelöst werden, teilte die Bank mit.

Verringert haben sich die Aufwendungen für Restrukturierung und Transformation. Sie beliefen sich im vergangenen Jahr auf 67 Mio. € (82 Mio. €). Diese Aufwendungen stehen im unmittelbaren Zusammenhang mit dem Transformationsprozess der Bank.

Die Bilanzsumme des Konzerns hat sich auch im Geschäftsjahr 2022 weiter planmäßig verringert. Per 31. Dezember lag sie bei 109,3 Mrd. € (2021: 114,6 Mrd. €). Die harte Kernkapitalquote verringerte sich leicht auf 14,2% (Vorjahr: 15,4%).