MAN, Motor
Der Motor »G80ME-LGIM Mk10.5« (© MAN)
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Es ist ein Premieren-Auftrag: Die südkoreanische Reederei HMM setzt für ihre neuen Containerschiffe mit Methanol-Antrieb auf einen neuen Motor von MAN.[ds_preview]

Die Werften Hyundai Samho Heavy Industries und HJ Shipbuilding & Construction (HJSC) haben im Zusammenhang mit dem Bau von neun 9.000-TEU-Containerschiffen für HMM sieben beziehungsweise zwei MAN B&W G80ME-LGIM Dual-Fuel-Motoren bestellt.

Der Motorenhersteller bestätigte heute den Auftrag. Die Motoren, die mit grünem Methanol und herkömmlichem Kraftstoff betrieben werden können, stellen die erste Bestellung für die Bohrungsgröße G80 dar, heißt es in einem Statement. Sie sollen auch mit den AGR-Systemen (Exhaust Gas Recirculation) von MAN Energy Solutions ausgestattet werden. Die G80-Motoren würden bei der Auslieferung »konnektivitätsfähig und auf digitale Dienste wie PrimeServ Assist vorbereitet sein«, so das Unternehmen weiter.

MAN erwartet weitere Aufträge

HMM erwartet die Ablieferung der Serie ab dem Jahr 2025. Danach sollen die Containerschiffe auf Strecken nach Nord- und Südamerika sowie Indien eingesetzt werden.

Bjarne Foldager, Senior Vice President und Head of Low-Speed, MAN Energy Solutions, sagte: »Dieser weltweit erste Auftrag für einen G80-Methanolmotor ist nur eine Fortsetzung des allgemeinen Markttrends in Richtung Methanol, bei dem der ME-LGIM-Motor zum De-facto-Industriestandard für große, mit Methanol betriebene Handelsschiffe geworden ist.« Der Hersteller erwartet, dass in naher Zukunft weitere Projekte für Containerschiffe dieser Größe mit unserem G80-Methanolmotor spezifiziert werden. »Daher entwickelt sich Methanol schnell zum wichtigsten alternativen Kraftstoff im Segment der Containerschiffe«, so Foldager weiter.

Dieser neue Auftrag bedeutet, dass bei MAN jetzt über einhundert ME-LGIM-Motoren bestellt wurden oder bereits in Betrieb sind. In der offenen Projektpipeline machen Containerschiffe rund 61% aus, gefolgt von Tankern und Massengutfrachtern mit 17% und Stückgut mit den restlichen 5%.

Erhöhung der Methanol-Produktion

Neben dem neuen Auftrag hat HMM den ANgaben zufolge auch Absichtserklärungen mit mehreren Kraftstofflieferanten unterzeichnet, um die Methanol-Versorgung der Schiffe sicherzustellen. In diesem Zusammenhang sollen weltweit mehr als 80 erneuerbare Methanolprojekte bis 2027 jährlich mehr als 8 Mio. t E-Methanol und Biomethanol produzieren.

Methanol gilt bei immer mehr Reedereien als der Kraftstoff der Zukunft. Doch es gibt auch andere Meinungen. Für die belgische Reedereigruppe CMB etwa ist Methanol explizit keine Option für große Schiffe. Das Unternehmen setzt vielmehr auf Ammoniak (und Wasserstoff für kleine Schiffe), wie Benjamin Weinacht, Geschäftsführer von CMB Germany, in der aktuellen Episode des HANSA PODCASTs erläutert. Hören Sie hier kostenlos rein. Weinacht geht detailliert auf die Ansichten von CMB zu künftigen Kraftstoffen, zur Bunker-Infarstruktur und zu Wasserstoff ein.

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