Aloft Segel Modul
Aloft Segel-Modul © Aloft
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Segel »in the box«: Ein neues, modulares Windantriebssystem von Aloft Systems soll an Deck eines jeden Schiffes zum Einsatz kommen können – ohne dass bauliche Veränderungen oder gar eine Dockung erforderlich sind.

Das Segelsystem – entwickelt von den US-Unternehmern Miles Keeney-Ritchie und Satchel Douglas – besteht aus einem starren Tragflächensegel aus Aluminium und Verbundwerkstoff. [ds_preview]

Dieses ist in einem 16 m (53 ft) langen Schiffscontainer untergebracht ist und entfaltet sich automatisch, wenn der Wind ausreicht, um das Schiff anzutreiben. Die Segel ragen im voll ausgefahrenem Zustand 18,3 m über das Deck.

In vollem Umfang können nach Angaben der Entwickler zwei Aloft-Segeleinheiten, die jeweils ein Paar 15 m lange und 3 m breite Segel enthalten, den Kraftstoffverbrauch und die Emissionen eines Schiffes um mindestens 6 % senken. Je nach Schiffsgröße und -konfiguration könnten weitere Einheiten die Treibstoffeinsparungen erhöhen, heißt es.

»Das Ziel ist nicht, das bestehende Antriebssystem des Schiffes zu ersetzen, sondern die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und den Reedern zu helfen, ihre Emissionsziele zu erreichen, ohne dass die Schiffe dafür aus dem Verkehr gezogen werden müssen«, so CEO Keeney-Ritchie.

»Das Schöne daran ist, dass die Schiffseigner die Anzahl der Einheiten auf ihren Schiffen für jede Reise ändern können, um ein optimales Gleichgewicht zwischen den Kraftstoffeinsparungen und dem Ladungsbedarf herzustellen. Es handelt sich nicht um eine feste Installation, die Segel können von Schiff zu Schiff versetzt werden«, sagt Keeney-Ritchie. Die Branche brauche ein System, das sich leicht in bestehende Schiffe einbauen lasse, um die verschiedenen Emissionsvorschriften zu erfüllen.

Thordon liefert Lager für Segel

An Bord bei der Entwicklung ist auch das kanadische Unternehmen Thordon Bearings, dass sein fettfreies, selbstschmierendes ThorPlas-Blue-Material für die Lager des Segelsystems liefert. Vier ThorPlas-Blue-Lager wurden gefräst und in einen maßstäblich verkleinerten Prototyp eingebaut. Sie sorgen dafür, dass sich die Segel falten, um 360 Grad drehen und schwenken lassen, um die Windverhältnisse zu optimieren. Thordon soll auch das Material für die Full-scale-Einheiten liefern, sobald die Unternehmer eine Partnerschaft mit einem Reeder eingegangen sind, mit dem sie das System testen können.

Satchel Douglas, Leiter der technischen Abteilung von Aloft Systems, sagt: »Wir haben eine Reihe von Lagerherstellern kontaktiert, uns dann aber für das Material von Thordon entschieden, da es so robust und wartungsarm ist, wie es nur geht. Wir brauchten eine Lösung, die sofort einsatzbereit ist und hohen Lasten und Drücken standhält. Und mit ThorPlas-Blue gibt es keine Wartung, kein Fett, keine Korrosion. Das war genau das, wonach wir gesucht haben.«

Nach der erfolgreichen Demonstration der Technologie an Land mit dem ¼-Maßstab-Prototyp arbeitet Aloft Systems nun aktiv mit Schiffsbetreibern zusammen, um eine maßstabsgetreue Version auf einem hochseetauglichen Pilotschiff zu testen.