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Auf dem diesjährigen HyLand Symposium in Berlin ist der Bund der Wasserstoff-Regionen (BdWR) gegründet worden.

Die Idee dahinter beruht den Angaben zufolge auf den Erkenntnissen des HyLand-Programms des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) und soll den Wasserstoff-Regionen eine politische Stimme verleihen. [ds_preview]

Seit 2019 werden im Rahmen des HyLand-Programms regionale Wasserstoff-Konzepte entlang der gesamten Wertschöpfungskette erstellt und umgesetzt. Die praktischen Erfahrungen und Erkenntnisse, die bisher bei der Arbeit in den 51 Regionen entstanden sind, stellen einen großen Mehrwert für die Umsetzung der nationalen Wasserstoffstrategie dar.

Regionale Perspektive wird übersehen

Bei der Konzeption von technisch-ökonomischen Ansätzen für die regionalen Wasserstoffkonzepte wurde jedoch ersichtlich, dass es Lücken zwischen bundespolitischen Diskussionen und den Umsetzern vor Ort zu schließen gilt. Die regionale Perspektive einer Wasserstoffwirtschaft wird bislang auf Bundesebene noch nicht ausreichend berücksichtigt.

Mit der Gründung des Bundes der Wasserstoff-Regionen (BdWR) soll diesem Umstand nun begegnet und allen regionalen Akteuren eine gebündelte Stimme auf bundespolitischer Ebene verliehen werden – in Zukunft auch denen außerhalb der HyLand-Initiative.

HyLand-Symposium: Der Bund der Wasserstoffregionen wurde gegründet
Gründung des BdWR © Franz Josef

Zusammen mit Stefan Kerth (Landrat Landkreis Vorpommern-Rügen) als politischen Vertreter einer HyLand-Region haben DVGW und VKU auf dem HyLand Symposium in Berlin nun die Gründung des BdWR verkündet. Alle HyLand-Regionen sind »eingeladen sich dieser Initiative anzuschließen und gemeinsam mit einer starken Stimme die Bedeutung und Potenziale der regionalen Wasserstoff-Wirtschaft voranzutreiben«, heißt es. In Zukunft soll der Bund dann allen Wasserstoff-Regionen in Deutschland offenstehen.

»In den HyLand-Regionen ist erhebliche Umsetzungskompetenz für die Entwicklung einer Wasserstoff-Wirtschaft entstanden. Diese Kompetenz ist von großem Wert für die weitere Entwicklung der deutschen Wasserstoffziele. Mit dem Bund der Wasserstoff-Regionen wird diesen Regionen nun eine Stimme verliehen, um die dort erkannten Umsetzungshindernisse sowie die erarbeiteten Lösungen politisch zu transportieren«, Kurt-Christoph von Knobelsdorff, CEO und Sprecher NOW GmbH.

Kommunale Kompetenzen nutzen

Kommunale und mittelständische Unternehmen sind in verschiedenen Sektoren, z.B. bei der kommunalen Wärmeplanung oder im Verkehrsbereich, tragende Säulen der Energiewende. Wasserstoff spielt in diesem Zusammenhang eine wesentliche Rolle. Folglich sind regionale Wasserstoff-Konzepte, wie sie im HyLand-Wettbewerb erstellt werden, unabdingbar für eine erfolgreiche Energiewende.

»Der BdWR ist die logische Konsequenz der erfolgreichen Arbeit im Rahmen des HyLand-Programms und bietet eine ideale Plattform, der Komplexität regionaler Wasserstoffkonzepte zu begegnen«, sagt Hanno Butsch der Becker Büttner Held Consulting AG (BBHC). »Durch die Zusammenarbeit der politischen Vertreter der Regionen mit VKU und DVGW, kann den aktuellen Herausforderungen in den Bereichen Technik, Regulatorik, Politik und Wirtschaft mit herausragender Kompetenz begegnet werden. Einzigartig am BdWR ist, dass die Lösungsvorschläge für regionale Belange ihre Ursprünge direkt bei den Akteuren in den Regionen haben. Mit der BdWR-Plattform werden die Belange der Regionen auf Bundesebene deutlicher, so dass große Potenziale einer Wasserstoffwirtschaft besser berücksichtigt werden.«

Die BBHC wurde mit dem Aufbau und der Organisation des BdWR beauftragt und hat diesen auf dem HyLand Symposium zum ersten Mal offiziell vorgestellt und zur Teilnahme aufgefordert.

Über HyLand

»HyLand – Wasserstoff-Regionen in Deutschland« ist ein Wettbewerb des BMDV und wird seit 2019 ausgetragen. HyLand motiviert Akteure in allen Regionen Deutschlands Konzepte zum Einsatz von Wasserstoff und Brennstoffzellentechnologie im Verkehr zu initiieren (HyStarter), zu planen (HyExperts) und umzusetzen (HyPerformer). Ziel ist der regionale Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft und von regionalen Anwendungsclustern. Durch den integrierten Ansatz wird sichergestellt, dass erste Geschäftsmodelle unter Berücksichtigung der Anwendung, der Tankinfrastruktur und der Wasserstoff-Erzeugung umgesetzt werden können.

Die Förderung erfolgt im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie 2016 – 2026. HyLand wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt