Hafen
© Port of Gothenburg
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Auch ein Hafen muss seinen Stromverbrauch auf die globale Energiewende einstellen. Göteborg in Schweden geht dafür einen neuen Weg und kauft sich in einen Offshore-Windpark ein.

Die Göteborger Hafenbehörde wird Partner des Offshore-Windkraftprojekts »Västvind« des Energieversorgers Eolus vor den Toren der Metropole[ds_preview]. Der Hafen stehe »vor einer grünen Transformation, die bereits im Zeitraum bis 2030 zu einem starken Anstieg des Strombedarfs des Hafens führen wird«, heißt es jetzt in einer Mitteilung. Die Prognosen für den künftigen Stromverbrauch würden eine Vervielfachung des Strombedarfs zeigen.

Die Partnerschaft bedeutet, dass die Göteborger Hafenbehörde 5% der Anteile an der Projektgesellschaft erwirbt, die Eigentümerin von »Västvind« ist, während Eolus die übrigen 95% hält. Am Montag beschloss der Verwaltungsrat der Hafenbehörde, 15 Mio. SEK bereitzustellen.

»Strategische Entscheidung für Hafen Göteborg«

Der Windpark »Västvind« befindet sich in den Gemeinden Kungälv und Öckerö in der Ausschließlichen schwedischen Wirtschaftszone. Eolus führt derzeit eine Reihe von Untersuchungen und Gesprächen durch, um die Koexistenz mit anderen Interessengruppen wie der kommerziellen Fischerei und dem Seeverkehr zu erleichtern. Es ist geplant, den Genehmigungsantrag mit der dazugehörigen Umweltverträglichkeitsprüfung im Jahr 2023 beim Land- und Umweltgericht und bei der Regierung einzureichen. Der Baubeginn ist für 2027, die Fertigstellung für 2029 geplant.

»Die großen Häfen der Welt werden zu Energiedrehscheiben und Zentren für die Herstellung von Wasserstoffgas und E-Fuel für den Seeverkehr. Die Strategie des Göteborger Hafens zielt darauf ab, eine Vorreiterrolle bei der Umstellung des Seeverkehrs auf Ökostrom einzunehmen, aber diese Position wird nicht ohne Anstrengungen zu erreichen sein«, Elvir Dzanic, CEO der Göteborger Behörde. Der Zugang zu grünem Strom soll für die Entwicklung und Wettbewerbsfähigkeit des Hafens entscheidend sein. »Die Investition in Offshore-Windenergie ist daher eine strategische Entscheidung für uns«, so Dzanic.

In der Region besteht den Angaben zufolge bereits ein erhebliches Defizit bei der Stromerzeugung, und es wird erwartet, dass sich die Stromnachfrage bis 2035 verdoppelt. »In dieser Situation müssen wir alles tun, um den Zugang des Hafens zu grünem Strom zu gewährleisten«, sagt der CEO.

Der Windpark »Västvind« ist für eine installierte Leistung von 1.000 MW geplant und hat das Potenzial, 4-4,5 TWh erneuerbaren Strom pro Jahr zu erzeugen. Dies entspricht dem derzeitigen Strombedarf und der Leistung der gesamten Stadt Göteborg. Die Anlage könnte im Jahr 2029 fertiggestellt sein.

»Die regionale Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ist ein integraler und notwendiger Bestandteil des grünen Wandels sowohl im Verkehrssektor als auch in der Industrie in Westschweden. Es ist daher sowohl natürlich als auch strategisch wichtig, dass der Hafen von Göteborg Teil von ›Västvind‹ ist«, sagt Per Witalisson, CEO von Eolus.

»Västvind« könne eine Schlüsselrolle bei den Ambitionen Westschwedens spielen, Nordeuropas Zentrum für die Elektrofahrzeuge und die Batterieherstellung der Zukunft zu werden und die weltweit klimafreundlichste Hafenlogistik zu haben.