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Am Trockenfrachtmarkt kam die Aktivität diese Woche nur mühsam in Gang. Die Raten gaben in den meisten Fahrtgebieten deutlich nach.

Über die Osterfeiertage ist das Spotangebot an Schiffsraum am Dry-Bulk-Markt weiter angeschwollen. Das sorgt in Kombination mit einer verhaltenen Charternachfrage für anhaltenden Druck auf die Fracht- und Charterraten. Der Baltic Dry Index gab auf Wochensicht um 125 auf 1.435 Punkte nach.[ds_preview]

Im Capesize-Segment fiel das Ratenniveau für Zeitcharter-Trips um gut 9% auf 15.344 $/Tag. Sowohl im Atlantik als auch im Pazifik hatte sich nach den Feiertagen noch mehr verfügbare Tonnage aufgestaut, während das Ladungsangebot sowohl in Australien als auch in Süd- und Nordamerika deutlich reduziert blieb, wie Makler berichten.

Für Eisenerzverladungen auf der Rennstrecke von Westaustralien nach China sei das Volumen von Frachtabschlüssen auf ein Drittel des üblichen Wochenpensums gefallen, hieß es. Dabei spielten auch die Betriebsunterbrechungen aufgrund des Wirbelsturms »Ilsa« in den australischen Häfen eine entscheidende Rolle.

»Lethargische Stimmung«

Auch in den Panamax- und Supramax-Segmenten verzeichneten Makler eine gedämpfte Nachfrage und »lethargische« Stimmung. Die Durchschnittsraten sanken in beiden Größenklassen um je gut 6% auf 15.317 (Panamax) sowie auf 12.059 $/Tag (Supramax).
Für die Handysize-Bulker ging es vergleichsweise moderat um 2,3% auf 11.306 $/Tag runter.

Die Marktentwicklung war allerdings geteilt. Während die Raten im Pazifik aufgrund eines reduzierten Ladungszustroms in Australien bei gleichzeitig steigenden Spot-Tonnageangebot in Südostasien massiv unter Druck gerieten, gab es im Atlantik und im Mittelmeer sogar leichte Verbesserungen. Am Kontinent zahlten Charterer für eine Schrottverladung Richtung östliches Mittelmeer mit einem 32.000-Tonner respektable 13.500 $/Tag. Aus dem Mittelmeer heraus erzielte ein größerer Handy-Frachter 18.000 $/Tag für einen Trip zum Persischen Golf.

Leichtes Minus für Rohöltanker

Am Rohöltankermarkt war die Ratentendenz ebenfalls leicht südwärts gerichtet. Für die VLCC ging es mit den Spoterträgen leicht um 2% auf durchschnittlich 68.800 $/Tag runter. Angesichts der erneuten Verknappung von Rohöl durch die OPEC und ihre Bündnispartner hätte es aber schon schlimmer kommen können, war aus Maklerkreisen zu hören. Die Nachfrage aus China sei weiterhin sehr stark, wodurch die Charteraktivität im Persischen Golf gestützt werde.

Unterdessen leiden die Suezmaxe unter einer anhaltend schwachen Nachfrage im US-Golf und in Westafrika. Das sorgte im Zusammenspiel mit steigenden Bunkerkosten diese Woche für einen Rückgang der Spoteinnahmen um 10% auf 62.900 $/Tag. Die Aframaxe verspürten vor allem im Mittelmeer bei gedämpfter Aktivität Druck auf die Raten und verschlechtern sich insgesamt um 12% auf 56.100 $/Tag.     (mph)