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Reefer-Anschlüsse werden für Containerreedereien immer wichtiger. Eine Erkenntnis, die sich in Europa offenbar stärker durchsetzt als in Asien.

Weltmarktführer MSC führt auch dieses Ranking an: Eine neue Analyse des Branchendienstes Alphaliner zeigt,[ds_preview] dass die Schweizer Reederei die größte Menge an Kühlladung auf seinen Schiffen befördern kann, weil es die größte Kapazität für Reefer-Container hat: Die 746 Schiffe sind mit insgesamt mehr als 496.200 Kühlanschlüssen ausgestattet.

Noch vor einem Jahr hatte die dänische Maersk-Reederei die Spitzenposition inne – obwohl MSC bereits Anfang 2022 zur weltgrößten Linienreederei aufgestiegen war. Aktuell liegen die Dänen auf Rang 2 der Reefer-Rangliste.

»Es überrascht nicht, dass die Rangliste der Beförderung temperaturgeführter Fracht eng an die Rangliste der zehn größten Reedereien auf der Grundlage der Gesamtflottenkapazität angelehnt ist«, heißt es bei Alphaliner. Die wichtigste Ausnahme ist Zim. Die Nr. 10 im Weltmarkt liegt im Reefer-Ranking auf Rang 8, noch vor HMM aus Südkorea und Yang Ming aus Taiwan, die beide über größere nominale TEU-Kapazität verfügen. Die 138 Schiffe von Zim verfügen zusammen über fast 68.000 Kühlanschlüsse.

Die Alphaliner-Analysten machen eine Rechnung auf: Wenn diese alle für den Anschluss von 40-Fuß-Kühlboxen verwendet würden und die Anzahl der Kühlanschlüsse mit 1,98 multipliziert werden (da eine sehr begrenzte Anzahl von Anschlüssen nur für 20-Fuß-Ausrüstung vorgesehen ist), könnte die israelische Reederei 23,7% ihrer Gesamtflottenkapazität für den Transport von Reefer-Fracht einsetzen.« Dies sei der höchste Prozentsatz unter den Top-10-Linern.

Ein weiteres Merkmal der Auflistung: Europäische Reedereien können einen größeren Anteil ihrer Gesamtkapazität für den Kühlverkehr nutzen. Der Prozentsatz der für Kühl-Container verfügbaren Slots reicht von 20,3% bei MSC bis 23,1% bei Maersk, dazwischen liegen CMA CGM (21,8%) und Hapag-Lloyd (21,1%). Demgegenüber stehen Werte von 15,5% (HMM) bis 17,3% (Evergreen) bei asiatischen Reedern.

Reefer-Kapazität folgt Neubau-Aktivität

Der Grund für den Unterschied: In der jüngeren Vergangenheit haben alle großen europäischen Reedereien einige Neubauten mit einer besonders hohen Anzahl von Kühlanschlüssen bestellt, da diese Schiffe speziell für den Einsatz in »kühllastigen« Lateinamerika-Diensten konzipiert wurden.

Vergleicht man die Kühlkapazitäten im Jahresvergleich, so steht der Anstieg um 12,1% bei MSC eindeutig im Zusammenhang mit dem Flottenwachstum von 11,8%. Maersk verlor seine Spitzenposition bei den Kühltransporten an MSC, da die Reederei mit Sitz in Kopenhagen ihre Gesamtflotte seit April letzten Jahres um 2,5% verkleinert hat. Hapag-Lloyd ist übrigens die einzige Reederei, bei der die Kühlkapazität proportional stärker gestiegen ist als ihre Gesamtflotte.