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In den Häfen von Tallinn, Helsinki und Stockholm kommen Fähren der Tallink Grupp ab jetzt an die Steckdose.

Am vergangenen Freitag hat das Shuttle-Schiff »Megastar« mit der Nutzung der Hochspannungs-Landanschlusseinrichtungen im Westhafen von Helsinki begonnen. Es lud Strom, während es über Nacht am Kai festgemacht war. [ds_preview]

Mit der Nutzung von Landstrom will die Fährreederei die Treibhausgasemissionen und den Lärm von den Schiffen reduzieren. Wie das Unternehmen mitteilt, sei der Hafen von Stockholm der erste in den wichtigsten Heimatmärkten der Tallink Grupp gewesen, der seine Hafeninfrastruktur modernisierte. Im Zuge dessen habe Stockholm Landstomanlagen gebaut.

2019 erste Tallink-Fähren am Strom

Tallink-Schiff »Baltic Quer« an der Steckdose
Die »Baltic Queen« lädt Strom © Tallink

Die ersten Schiffe, die mit EU-Standard-konformen Landstromsteckern nachgerüstet wurden, waren die »Silja Symphony« und »Silja Serenade«. Sie waren im Juni 2019 mit der Landstromanlage in Stockholm erstmals verbunden.

Der Hafen von Tallinn zog im Herbst 2020 nach und stattete fünf seiner Kais mit den erforderlichen Landanschlüssen aus. Die Schiffe der Tallink Grupp »Victoria I« und »Baltic Queen« wurden daraufhin an Landstrom angeschlossen. Die Häfen Olympiaterminal und Westhafen in Helsinki waren die letzten, die ihre Bauprojekte für die Landanschlüsse abgeschlossen haben, wobei Olympia seine HVSC-Anlagen im August 2021 in Betrieb nahm und im Westhafen die Schiffe seit letzter Woche Landstrom nutzen können.

Die Tallink-Shuttleschiffe »Megastar« und »MyStar« nutzen jetzt während ihrer Übernacht-Liegezeiten Landstrom in den Häfen von Helsinki bzw. Tallinn. Die Tallink-Kreuzfahrtfähre »Baltic Queen« nutzt derzeit während ihrer Hafenaufenthalte tagsüber Landstrom in den Häfen von Tallinn und Stockholm, und die Kreuzfahrtfähren »Silja Serenade» und »Silja Symphony« sind während ihrer Hafenaufenthalte in den Häfen von Stockholm und Helsinki an Landstrom angeschlossen.

Tonnen von CO2-Emissionen eingespart

Das Unternehmen schätzt, dass der Anschluss der Schiffe an Landstromanlagen während ihrer längeren Hafenaufenthalte die CO2-Emissionen der Shuttleschiffe »MyStar« und »Megastar« um 112 t pro Monat (1.344 t CO2 pro Jahr) reduziert. Durch den Anschluss an Landstrom können das Kreuzfahrtschiff »Baltic Queen« 95 t CO2 pro Monat (1.140 t CO2 pro Jahr) und die Kreuzfahrtschiffe »Silja Symphony« und »Silja Serenade« 156 t CO2 pro Monat (1.872 t CO2 pro Jahr) einsparen. Durch den Anschluss der fünf Schiffe während ihrer längeren Hafenaufenthalte an Landstrom reduziert die Tallink Grupp ihre CO2-Emissionen um 7.572 t pro Jahr.

Kapitän Tarvi-Carlos Tuulik, Head of Ship Management bei Tallink Grupp, kommentierte die Auswirkungen der Nutzung von Landstrom in drei wichtigen Häfen im Ostseeraum wie folgt: »Wir freuen uns, dass die erheblichen Anstrengungen, die sowohl die Tallink Grupp als auch unsere Partnerhäfen in Tallinn, Stockholm und Helsinki unternommen haben, uns an einen Punkt gebracht haben, an dem unser Betrieb zunehmend umweltfreundlicher und nachhaltiger wird«.

Es sei kein einfaches Projekt und erforderte erhebliche Investitionen Unternehmensseite. Bezogen sowohl auf die Nachrüstung der Schiffe als auch den Bau der entsprechenden Anlagen im Hafen. Aber das Endergebnis sei es wert und ein wichtiger Meilenstein für auf dem Weg zur Entwicklung einer nachhaltigen Schifffahrt im Ostseeraum, so der Kapitän.

»Natürlich ist dies nur einer der vielen Schritte, die Tallink Grupp, unsere Partnerhäfen und andere Partner unternehmen, um negative Auswirkungen auf die Umwelt zu reduzieren. Unser Fokus liegt weiterhin auf der Suche nach technologischen Lösungen, die uns helfen, eine immer höhere Energieeffizienz für unsere aktuelle Flotte zu erreichen und gleichzeitig die schädlichen Auswirkungen zu minimieren und wir achten genau auf alles, was uns an der Spitze der nachhaltigen Schifffahrt hält«, ergänzt Tuulik.

Die Häfen von Tallinn, Helsinki, Stockholm und Turku haben im September 2016 eine Absichtserklärung zu einem gemeinsamen Konzept für die Landstromversorgung von Schiffen unterzeichnet. Mit dem Memorandum legten sie einen gemeinsamen Ansatz fest und informierten Reeder über die Grundsätze und Standards für den Stromanschluss von Schiffen in der Zukunft. Die Häfen einigten sich darauf, neue Verbindungen mit einer Spannung von 11 Kilovolt und einer Frequenz von 50 Hertz bereitzustellen.