Print Friendly, PDF & Email

Ein niederländisches Fischereischiff ist gestern Abend in Seenot geraten. Zur Hilfe kam das DGzRS-Boot »Hamburg«.

Die Seenotretter der Station Borkum sind zu dem manövrierfähigen 330-t-Fischereifahrzeug gerufen worden. [ds_preview]

Dieses war nach einem Maschinenausfall am Fahrwasserrand im Randzelgat vor Borkum auf Grund gelaufen. Mit dem Seenotrettungskreuzer »Hamburg« der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) befreiten die Seenotretter das Schiff und schleppten es nach Eemshaven.

Seenotretter: Die »Hamburg« nimmt den Havaristen längsseits und schleppt ihn nach Eemshaven © DGzRS
Die »Hamburg« nimmt den Havaristen längsseits und schleppt ihn nach Eemshaven © DGzRS

Gegen 19.30 Uhr meldete die Verkehrszentrale Ems des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Ems-Nordsee an die Rettungsleitstelle See, das Maritime Rescue Co-ordination Centre (MRCC) Bremen, dass ein Fischereifahrzeug drohe, auf eine Untiefe zu laufen. Die unter niederländischer Flagge laufende »UK225 Auke Senior« war demnach zuvor aus Eemshaven ausgelaufen und hatte im Randzelgat vor Borkum einen Maschinenausfall erlitten.

Seenotretter rücken mit »Hamburg« aus

Der starke Strom des ablaufenden Wassers drückte den Havaristen mit seinen fünf Metern Tiefgang aus dem Fahrwasser hinaus und in Richtung der zahlreichen angrenzenden Sandbänke. So wurde aus Sicherheitsgründen nach Rücksprache mit der Verkehrszentrale entschieden, den auf Borkum stationierten Seenotrettungskreuzer »Hamburg« zu alarmieren. Als die Seenotretter kurz danach beim Havaristen eintrafen, hatte der ablaufende Strom das Fischereifahrzeug bereits auf eine Untiefe, etwa zwei Seemeilen (ca. 3,7 km) vor Borkum, geschoben.

Die DGzRS-Helfer übergaben eine Schleppleine an die fünfköpfige Besatzung des Havaristen. Mit den zusammen 3.916 PS starken Maschinen des Seenotrettungskreuzers zogen sie das 30 m lange Schiff wieder in tieferes Wasser. Dort nahmen die Seenotretter den Havaristen längsseits und schleppten ihn sicher zurück nach Eemshaven. Zur Einsatzzeit wehte eine mäßige Brise bei vier Beaufort aus Süd-Südwest.

Der Seenotrettungskreuzer »Hamburg«

Die »Hamburg« ist bei Fassmer gebaut und 2020 in Dienst gestellt worden © DGzRS
Die »Hamburg« ist bei Fassmer gebaut und 2020 in Dienst gestellt worden © DGzRS

Das bei der Fassmer Werft gebaute Rettungsschiff »Hamburg« ist 2020 in Dienst gestellt worden. Es hat eine Länge von 27,90 m, eine Breite von 6,20 m und einen Tiefgang von 1,95 m. Angetrieben wird es von zwei MTU-Motoren vom Typ 16V 2000 M72 mit einer Leistung von je 1.440 kW. Als Hilfagrregat hat das 24 kn schnelle Schiff Deutz-Motoren an Bord. Zum Seenotrettungskreuzer gehört das Tochterboot »St. Pauli«. Dieses hat eine Länge von 8,20 m, eine Breite von 2,90 m und einen Tiefgang von 0,80 m. Die »St. Pauli« kann eine Geschwindigkeit von 19,00 kn erreichen.