Ausbildung, SkillSea
Francois Lambert (l.) und Frits Gronsveld (© SkillSea)
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Die maritime Ausbildung soll gestärkt werden: Das von der EU ko-finanzierte Netzwerk SkillSea hat eine grenzüberschreitende Kooperation von Franzosen und Niederländern hervorgebracht.

SkillSea wird für die Stärkung der Ausbildung von den Sozialpartnern der Branche, der Europäischen Reederverband (ECSA) und der Europäischen Transportarbeiter-Gewerkschaft ETF getragen. Es soll nicht nur eine nachhaltige Qualifikationsstrategie für europäische maritime Fachkräfte entwickeln, sondern auch die Zahl dieser Fachkräfte erhöhen und damit die Sicherheit und Effizienz dieses wichtigen Sektors verbessern. SilkSea besteht aus einem Konsortium von nationalen Seeverkehrsbehörden, Schifffahrtsunternehmen, Reederverbänden, maritimen Gewerkschaften und maritimen Bildungsanbietern aus 16 Ländern in Europa.

Ausbildung soll ausgebaut werden

Ziel ist es, ein europäisches Netzwerk für die maritime Aus- und Weiterbildung zu schaffen, um die Zusammenarbeit und Kooperation zu verbessern. Als ersten Schritt zur Verbesserung ihrer gegenseitigen Zusammenarbeit »und im Vorgriff auf die erwartete Zusammenarbeit zwischen allen SkillSea-Anbietern« werden nun das Scheepvaart en Transportcollege (STC) und die École Nationale Supérieure Maritime (ENSM) ihre Zusammenarbeit intensivieren.

Beide Bildungseinrichtungen haben am 12. April in Amsterdam eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet, um ihre Zusammenarbeit zu formalisieren. Die wichtigsten aktuellen Themen seien die Energiewende, die Digitalisierung von Schiffen und die Weiterentwicklung von Kompetenzen wie Zusammenarbeit und Führung.

SkillSea war ursprünglich ins Leben gerufen worden, um sicherzustellen, dass die europäischen Fachkräfte im maritimen Bereich über die erforderlichen Qualifikationen für den sich rasch verändernden Arbeitsmarkt verfügen. »Da sich das SkillSea-Projekt dem Ende zuneigt, konzentrieren sich alle Bildungspartner auf die Einrichtung eines europäischen Netzwerks für die maritime Aus- und Weiterbildung, um besser zusammenzuarbeiten«, heißt es heute in einem Statement. Um den Austausch von Wissen und Know-how zu fördern, wollen ENSM und STC den Austausch von Studenten und Professoren zwischen Frankreich und den Niederlanden im Rahmen des Programms Erasmus+ vorbereiten.

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Neben der Schaffung eines europäischen Netzwerks maritimer Aus- und Weiterbildungseinrichtungen will SkillSea mehrere Erhebungen durchführen, in denen der aktuelle und künftige Kompetenzbedarf beschrieben wird, sowie eine große Anzahl von Bildungspaketen (unter anderem für digitale, »grüne« und Führungskompetenzen) bereitstellen, einschließlich einer Toolbox, die die Entwicklung und den Austausch neuer Bildungspakete ermöglichen wird.

Die Ausbildung von Seeleuten ist auch hierzulande ein intensiv diskutiertes Thema. Beispielsweise gibt es eine große Lücke bei deutschen Schiffsmechanikern, die Nachfrage kann derzeit nicht in Gänze bedient werden, wie Sabine Zeller, Chefin der Berufsbildungsstelle Seeschifffahrt (BBS) jüngst gegenüber der HANSA berichtete.

In der aktuellen Folge des HANSA PODCASTS berichtet sie von ihrer Zeit auf See, den großen Herausforderungen in punkto Fachkräftemangel, Ausbildung und Politik, spricht über geringe Wertschätzung, einen Vergleich zu philippinischen Seeleuten, die Geschlechterfrage und bessere Noten von Frauen, Work-Life-Balance (»War bei mir nie besser als zu meiner Seefahrt-Zeit«) und die Bindung an ein Unternehmen – »unabhängig von der Generationsfrage«. Hören Sie hier kostenlos die komplette Episode:

BBS Zeller Schiffsmechaniker