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Die Ladungsmengen im Containergeschäft von und nach Europa fallen nach Einschätzung der Seehafenspediteure in Bremen dieses Jahr weit unter Vorjahresniveau.

Eine Umfrage unter den Mitgliedern des Vereins Bremer Spediteure (VBSp) kommt zu dem Ergebnis, dass die Auftragsvolumina im Import um 15% und im Export um 8% schrumpfen könnten.[ds_preview]

Das erste Quartal verlief bereits sehr enttäuschend. Laut VBSp brachen die Transportmengen seiner Mitglieder im Import um 17% und im Export um 6% gegenüber dem Vorjahresquartal ein.

Gedämpft werde die Auftragslage vor allem durch Konsumrückgänge aufgrund der Inflation. Die Läger des verbrauchernahen Handels seien gut gefüllt mit Gartengeräten und -ausstattungen, Sportartikeln, Elektroartikeln, Einrichtungsgegenständen und vielem mehr, mit dem sich die Konsumenten während der Coronazeit eingedeckt hätten.

»Im vierten Quartal war es noch konstant, aber zum Jahreswechsel hat sich die Lage schlagartig geändert«, stellt Sven Schoon, Mitglied des VBSp-Vorstands und geschäftsführender Gesellschafter der Spedition ETS Transport & Logistics, fest. Die Rückgänge beträfen in erster Linie die Verkehre von Fernost nach Europa. Auf anderen Relationen wie von Europa nach Nordamerika liefen die Geschäfte hingegen noch befriedigend.

Trotz rückläufiger Aufträge rechnen 65% der im VBSp befragten Unternehmen für das Gesamtjahr noch mit zufriedenstellenden oder guten finanziellen Ergebnissen. Darin spiegelt sich offenbar die Erwartung wider, dass zumindest die Frachtraten, von denen auch die Ertragsmargen der Speditionen abhängen, nicht noch tiefer fallen.

Indices zufolge liegen die Raten in der Linienschifffahrt inzwischen auf einem vergleichbaren Niveau wie unmittelbar vor der Pandemie und noch weit über den Tiefständen aus Krisenjahren wie 2016. »Dass die Raten noch weiter runtergehen, halte ich für fast ausgeschlossen«, sagt Thorsten Dornia, Geschäftsführer der Spedition Brelog und ebenfalls Mitglied im VBSp-Vorstand. Die Reedereien hätten bei der Steuerung der Stellplatzkapazitäten abhängig von der Nachfrage offenbar dazugelernt.       (mph)