Print Friendly, PDF & Email

Für sechs Schiffbau-Studenten der Hochschule Bremen geht es Ende des Monats nach New York. Dort nehmen sie den ersten Preis entgegen, den sie in einem Designwettbewerb gewonnen haben.

Erhalten haben sie die Auszeichnung für eine emissionsfreie Elektrofähre, die für den Einsatz auf den Philippinen bestimmt ist. [ds_preview]

Die Studenten wurden von der Worldwide Ferry Safety Association (WFSA) ausgezeichnet. Der erste Preis ist mit 5.000 US-Dollar dotiert. Zum sechsköpfigen Team gehören Omar Idrissi, Patrick Eymers, Alicia Meyer, Niklas Keen, Jan-Lucas Zelenka und Team-Kaptain Laurin Rösemeier. Die Studierenden der Fakultät 5 – Natur und Technik an der Hochschule Bremen (HSB) nehmen den Preis Ende April persönlich auf der WFSA Technology Konferenz in New York entgegen. Mit dem jährlichen Wettbewerb will die WFSA den Einsatz sicherer Fähren weltweit fördern.

Schiffbau-Studenten der HSB
Die Gewinner des Designwettbewerbs werden ihren Preis in New York entgegen nehmen. Im Bild (v.l.): Omar Idrissi, Patrick Eymers, Alicia Meyer, Niklas Keen, Jan-Lucas Zelenka und Team-Captain Laurin Rösemeier

Das HSB-Team war mit seinem Entwurf eines 22 m langen Aluminiumkatamarans mit Elektromotoren und Batterien mit einem innovativen Ladesystem erfolgreich. Betreut wurde die Schiffbau-Studenten von den Professoren der Fachrichtung Schiffbau und Meerestechnik. Den zweiten und dritten Platz belegten Hochschulen aus Rostock und Surabaya (Indonesien).

Schiffbau-Studenten überzeugen mit Entwurf

»Wir freuen uns sehr, dass unsere Studierenden mit ihrem innovativen Entwurf die Jury überzeugen konnten«, sagt Prof. Sebastian Sigmund, einer der betreuenden Dozenten und Studiengangsleiter des Master-Studiengangs.

Der Erfolg schließt sich an mehrere internationale Auszeichnungen an: Bereits 2020 und 2021 gewannen HSB-Studierende aus dem maritimen Bereich den 1. Preis der WFSA. »Die wiederholt erfolgreiche Teilnahme unserer Studierenden zeigt, dass die maritime Ausbildung an der Hochschule Bremen mit ihrer praxisnahen Lehre überzeugt und die Studierenden befähigt, zukunftsweisende maritime Transportkonzepte zu entwickeln«, so Sebastian Sigmund.

100 Passagiere, Fahrräder, Kinderwagen und Gepäck

Entwurf der Schiffbau-Studenten
Dieses Fähren-Design setzte sich im internationalen Wettbewerb durch

Die diesjährige Aufgabe bestand darin, eine sichere Elektrofähre für den Pasig River zu entwerfen, der durch Manila fließt. Durch Gezeiten, enge Durchfahrten, starke Strömungen und niedrige Brückenhöhen ist der Fluss schwierig zu befahren. Da auch Manila auf dem Weg in eine Zukunft ohne Kohlenstoff-Emissionen ist, wäre die elektrische Fähre eine gute Alternative zu existierenden Angeboten auf dem Fluss und dabei auf vielen Routen sogar schneller als der Personentransport zu Land.

Die Fähre sollte für bis zu 100 Passagiere sowie Fahrräder, Kinderwagen und Gepäck ausgelegt werden. Herausfordernd für den Entwurf war das Gesamtkonzept unter Berücksichtigung des voll-elektrischen Antriebs. Neben der landseitigen Infrastruktur zum Aufladen der Batterien mussten von den Studierenden auch die Risiken dieses alternativen Antriebs und damit verbundene Sicherheitsmaßnahmen betrachtet werden.

Der Entwurf elektrisch angetriebener Fähren ist noch keine Routine, so dass die Teams der Studierenden neue Wege beschreiten mussten. Roberta Weisbrod, Geschäftsführerin der WFSA: »Wir hatten dieses Jahr einige außergewöhnlich gut durchdachte Beiträge, deren Entwürfe die Notwendigkeit widerspiegeln, den Transport auf dem Wasser weltweit zu dekarbonisieren.«

Gewinner-Team setzt sich international durch

Die sechsköpfige internationale Jury prüfte sechzehn Beiträge von Hochschulen aus Asien, Europa sowie Nord- und Südamerika. Die sechs Schiffbau-Studenten der HSB unter der Leitung von Team-Captain Laurin Rösemeier überzeugten mit ihrem detailliert ausgearbeiteten Entwurf eines 22 m langen Aluminiumkatamarans mit elektrischem Antrieb und innovativem Batterie-Ladesystem. Das anspruchsvolle Konzept für das Laden- und Entladen der Batterien ermöglicht eine Mindestlebensdauer der Batterien von zehn Jahren.

»Für uns Studierende war dieses komplexe Projekt eine herausfordernde Aufgabe, das uns die Möglichkeit gab, viele im Studium erworbene Kompetenzen praxisnah anzuwenden und dabei gleichzeitig einen Beitrag zur Dekarbonisierung und Sicherheit des Personenverkehrs auf den Philippinen leisten zu können«, sagt Laurin Rösemeier.

Über WFSA

Die Worldwide Ferry Safety Association (WFSA) hat sich zum Ziel gesetzt, die Zahl der tödlichen Fährunfälle zu verringern und den Einsatz sicherer Fähren weltweit zu fördern. Hierfür veranstaltet die WFSA Konferenzen und Designwettbewerbe, fördert Projekte und pflegt eine Datenbank weltweit auftretender schwerer Fährunfälle.