Eco Catania, Grimaldi
© Grimaldi
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Leclanché liefert Batteriesysteme für zwei neue Hybrid-RoRo-Schiffe von Grimaldi – zusätzlich zu den neun bereits in Betrieb befindlichen Fähren.

Die Grimaldi Group mit Hauptsitz in Neapel, Italien, einer der weltweit führenden Betreiber von Ro-Ro-Fähren, hat Leclanché mit der Lieferung von Batteriesystemen für zwei seiner neuesten Hybridschiffe beauftragt. Es handelt sich dabei um das zehnte und elfte Schiff der Eco-Reihe, für die Leclanché bereits neun Marine-Rack-Systeme geliefert hat. [ds_preview]

Mit den letzten beiden Schiffen (je 5 MWh) wird Leclanché bis zur Auslieferung im Jahr 2024 insgesamt 55 MWh an Lithium-Ionen-Batteriesystemen für Grimaldi geliefert haben.

Die neue Hybrid-Flotte der Green 5th Generation (GG5G) von Grimaldi wurde im November 2020 mit der »Eco Valencia« in Betrieb genommen, gefolgt von den Schwesterschiffen »Eco Barcelona«, »Eco Livorno«, »Eco Savona«, »Eco Catania« und »Eco Malta« zwischen Januar und Mai 2021 sowie der »Eco Mediteranea« und »Eco Adriatica« im Mai und Juni 2022. Das letzte Schiff »Eco Italia« wurde im Oktober 2022 in Dienst gestellt.

Die baugleichen Ro-Ro-Schiffe sind 238 m lang, 34 m breit und haben eine Bruttoraumzahl von 67.311. Jedes Schiff verfügt über eine Ladekapazität für rund 500 Lkw-Anhänger und 180 Pkw. Ihre Hybridantriebssysteme mit 5 MWh Li-Ionen-Energiespeichersystem sind mit Scrubbern zur Reduzierung von Schwefel- und Partikelemissionen ausgerüstet.

Die Grimaldi-Fähren sind den Angaben zufolge nicht nur die weltweit größten, sondern auch die umweltfreundlichsten Kurzstrecken-RoRo-Schiffe der Welt. Trotz doppelter Ladekapazität verbrauchen die Schiffe bei gleicher Geschwindigkeit die gleiche Menge Treibstoff wie frühere Schiffsgenerationen – der CO2-Ausstoß pro transportierter Einheit sinkt damit um 50%. Während der Hafenaufenthalte reduziert der reine Batteriebetrieb die Abgas- und Lärmemissionen der Schiffe sogar auf Null. Bei der Überfahrt werden die Batterien durch Wellengeneratoren und 350 m² Solarpanele wieder aufgeladen. Das komplette Hybridantriebssystem – von Kongsberg Maritime geliefert – umfasst auch elektronisch geregelte Frequenzantriebe, Energiemanagement-Systeme und das Batteriesystem von Leclanché.

Brandschutz bei Grimaldi im Fokus

Das modulare und DNV-zertifizierte Marine-Rack-System (MRS) von Leclanché, das speziell für Schiffsanwendungen entwickelt wurde, bietet einen eingebauten Schutz vor thermischer Überlastung. Ein Hitze- und Brandmeldesysteme, eine Heißgasabsaugung und ein integriertes Feuerlöschsystem reduzieren das Brandrisiko nahezu auf Null.

Als einziger Anbieter von Batteriesystemen für die Schifffahrt stellt Leclanché eigene Lithium-Ionen-Zellen in seinem Werk in Willstätt (Deutschland) her. Neben den Batteriezellen werden auch die Batteriemodule, die Elektronik und das MRS von Leclanché in Europa entwickelt und hergestellt.

Die Gruppe mit Hauptsitz in Neapel betreibt eine Flotte von über 130 Schiffen und beschäftigt rund 17.000 Mitarbeiter. Sie wird von Gian Luca Grimaldi, Emanuele Grimaldi und Diego Pacella geleitet und ist ein multinationaler Logistikkonzern, der auf den Betrieb von RoRoSchiffen, Autotransportern und Fähren spezialisiert ist.

25 Schiffe im Orderbuch bei Grimaldi

Im Orderbuch liegen neben den G5-Frachtern weitere Schiffe, unter anderem solche mit Ammoniak-Antrieb. Insgesamt erhält die Gruppe dank ihrer Investitionen in Höhe von rund 2,5 Mrd. $ in den nächsten fünf Jahren fünfundzwanzig Schiffe. Dazu zählen 15 »Ammonia-ready«-PCTC einschließlich der Option auf zwei weitere Einheiten, die sechs RoRo-Mehrzweckschiffe der G5-Klasse, zwei Hybrid-RoRo-Schiffe der GG5G-Klasse und zwei RoPax-Einheiten der Superstar-Klasse für die Tochtergesellschaft Finnlines.

Zur Gruppe gehören sieben Schifffahrtsgesellschaften: Grimaldi Deep Sea, Euromed, Atlantic Container Line, Malta Motorways of the Sea, Minoan Lines, Finnlines, Trasmed GLE. Zudem betreibt der Konzern über 20 Hafenterminals in 12 Ländern: Italien, Spanien, Deutschland, Schweden, Finnland, Dänemark, Irland, Belgien, Ägypten, Kamerun, Nigeria und Benin.