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Nach einer Schwächephase im Winterhalbjahr legt der Welthandel im April wieder etwas zu. Insbesondere der intra-europäische Warenaustausch prägt die Erholung.

In Deutschland profitieren nur die Einfuhren, die Ausfuhren liegen im roten Bereich. Laut jüngstem Datenupdate des Kiel Trade Indicator für April dürfte der Welthandel im Vergleich zum Vormonat um 1,5 % zulegen (preis- und saisonbereinigt). [ds_preview]

Treibende Kraft sind die positiven Handelswerte der EU sowohl für Exporte (+2,7 %) als auch Importe (+2,2 %). »Vor allem der intra-europäische Handel sowie der Warenaustausch Frankreichs profitieren. Aber auch Nachbarn außerhalb des Binnenmarktes wie das Vereinigte Königreich, Norwegen und die Schweiz warten mit einer positiven Entwicklung im April auf«, sagt Vincent Stamer, Leiter Kiel Trade Indicator beim Kiel Institut für Weltwirtschaft.

Für Deutschland zeigt der Kiel Trade Indicator ein weniger eindeutiges Bild, die Exporte (+2,2 %) zeigen eine Aufwärtsbewegung, die Importe (-0,7 %) einen negativen Wert. Im Handel der USA sei trotz sehr schwachem März bei den Exporten (+0,6 %) »kein Gegenimpuls in den Indikatorwerten für April zu sehen. Die Importe (+3,4 %) dürften aber verlorenes Terrain gutmachen«, heißt es.

Für China weist der Kiel Trade Indicator nach einem negativen Winterhalbjahr bei den Exporten (-1,3 %) leicht abwärts, bei den Importen (+0,5 $) seitwärts. »Offenbar führt die wirtschaftliche Erholung nach dem Ende der Zero-Covid-Politik zwar zu höherem heimischen Konsum, aber derzeit noch nicht zu vermehrtem Außenhandel«, meint Stamer.

Ladungsvolumen im Roten Meer legt deutlich zu

Die Ladungsmengen auf den Weltmeeren bestätigen nach Einschätzung der Kieler Marktbeobachter das insgesamt wieder positivere Bild für den globalen Warenhandel im April. Im Roten Meer, der wichtigsten Seehandelsroute zwischen Europa und Asien, sei im April das erste Mal seit dem Stau während der Havarie der »Ever Given« im Suezkanal vor zwei Jahren die Marke von 600.000 TEU pro Tag überschritten worden. Damit ist die Lücke zwischen tatsächlichem und erwartetem Frachtaufkommen – berechnet aus dem durchschnittlichen Handelsaufkommen der Jahre 2017 bis 2019 – geschlossen.

Auch die Menge an weltweit verschifften Containern stieg im April erneut leicht auf annähernd 14 Mio. TEU pro Tag an, die Entwicklung bestätigt den Aufwärtstrend der vergangenen Wochen. Seit dem Beginn der winterlichen Schwächephase im Oktober2022 hat sich die global in Containern verschiffte Gütermenge um etwa 3 % erholt.