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Die Versicherungssumme hilft der Reederei Star Bulk Carriers dabei, die Analystenerwartungen für das erste Quartal zu übertreffen.

Von den über 40 ausländischen Schiffen, die wegen des Kriegs in der Ukraine festsitzen, sind die ersten als Totalverlust abgeschrieben worden. So bestätigte die an der New Yorker Börse gelistete Reederei Star Bulk Carriers heute im Rahmen ihrer Quartalsberichterstattung, dass sich darunter ihr Panamax-Frachter »Star Pavlina« (82,361 tdw, Baujahr: 2021) befindet. [ds_preview]

Vom nicht genannten Kriegsversicherer des Schiffs bekam die Reederei eigenen Angaben zufolge eine Totalverlustsumme in Höhe von 28,2 Mio. $ ausgezahlt. Hinzu kommen noch 2,7 Mio. $ Schadenersatz für Beschäftigungsausfall.

Die »Star Pavlina« liegt seit Kriegsausbruch am 24. Februar 2022 vor dem ukrainischen Hafen Mykolajiw vor Anker. Laut einer Klausel in der Kriegsversicherung für Schiffe können Eigner einen Totalverlust reklamieren, wenn sie aufgrund einer militärischen Auseinandersetzung für einen ununterbrochenen Zeitraum von zwölf Monaten die Verfügungsgewalt über ihr Schiff verlieren.

Brancheninsider vermuten, dass inzwischen eine zweistellige Anzahl von Ukraine-Aufliegern dementsprechend als Totalverlust abgewickelt wurden. Die positiven Effekte der Versicherungssumme trugen dazu bei, dass Star Bulk die Analystenerwartungen im ersten Quartal noch überflügeln konnte. Im Vergleich zum Vorjahr brachen Erlöse und Gewinn aufgrund der Abschwächung der Bulkermärkte aber ein. Der Quartalsumsatz sank um mehr als ein Drittel auf 224 Mio. $, der bereinigte Nettogewinn schrumpfte von 175 Mio. auf 37 Mio. $ zusammen.

Maklerberichten zufolge wurde die »Star Pavlina« auf Druck des Versicherers trotz den komplizierten Umständen an anderen Eigner verkauft. Es soll sich um die Hamburger Bulker-Reederei Johann M. K. Blumenthal (Bluships) handeln. Als Kaufpreis werden 15 Mio. $ genannt. Damit hätte der Versicherer mehr als die Hälfte der Totalverlustsumme wieder hereinbekommen. (mph)