G2, Brake, Havarie
Die neuen Lagerflächen in Brake (© Wirtschaftsministerium Niedersachsen)
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Der norwegische Breakbulk-Carrier G2 Ocean hat durch seinen Liniendienst über Brake und in Zusammenarbeit mit dem Terminalbetreiber J. Müller dem Weser-Standort neue Arbeitsplätze verschafft.

J. Müller hatte im letzten Jahr die Reederei G2 Ocean für den Seehafen Brake gewinnen können, die bis dato vor allem Bremen angelaufen war. Seit Juli 2022 laufen die ein- und ausgehenden Nordamerika-Dienste von G2 Ocean über Brake.[ds_preview]

J. Müller ist dort als Hafendienstleister für sämtliche Umschlagaktivitäten des Carriers zuständig. Der Fokus liegt dabei auf dem Umschlag von Stückgut, im Speziellen von Forstprodukten sowie Eisen & Stahl, der hauptsächlich am Schwergutterminal Niedersachsenkai im Norden des Braker Hafens abgewickelt wird.

G2 Ocean bündelt Logistik-Aktivitäten

In dieser Woche reisen der Niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil und der Niedersächsische Minister für Wirtschaft Olaf Lies mit einer rund 60-köpfigen Delegation von Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft nach Norwegen und Estland. Wesentliche Themen sind der Ausbau der erneuerbaren Energien, die grüne Transformation in der Wirtschaft sowie die Stärkung der wirtschaftlichen Beziehungen und Partnerschaften zwischen den genannten Ländern und Niedersachsen. Im Rahmen dieser Delegationsreise wurde jetzt die offizielle Vertragsunterzeichnung zwischen Arthur English, Vorstand G2 Ocean, und Jens Ripken, Vorstand der J. Müller AG, in den Räumlichkeiten der Deutschen Botschaft in Oslo vollzogen.

Ripken zeigte sich erfreut über die strategische Partnerschaft mit G2 Ocean. Brake sei »insbesondere unter dem Aspekt Nachhaltigkeit ubereits heute und noch mehr perspektivisch ein exzellenter Standort für die deutsche Industrie und Industrien der Nachbarländer«. Der Zu- und Ablauf der Ware in den Braker Hafen erfolge zum größten Teil durch die Bahn.

G2-Ocean-Chef English sagte: »Mit der Wahl des Braker Hafens bündeln wir unser Logistik-Know-how und sind dort in der besten Position, unsere Kunden zu bedienen, während wir unser Geschäft weiter ausbauen können.« Einer der Schwerpunkte des Hafens ist seit langem der Umschlag von Getreide- und Futtermitteln. In den letzten Jahren wurde auch der Stückgutumschlag deutlich ausgebaut. Brake gilt als Deutschlands größter Importhafen für Zellstoff und will sich verstärkt als Standort für die Windkraft-Industrie etablieren. »Dieser heute unterzeichnete Vertrag ist ein weiterer Baustein in unserem Bestreben, die Kooperation mit unseren norwegischen Partnern nicht nur im Energiesektor, sondern insgesamt konsequent weiter auszubauen«, sagte Minister Lies.

Für den wachsenden Stückgutumschlag am Niedersachsenkai wurden 100 Mitarbeiter eingestellt. Zusätzlich wurden Investitionen in eine zusätzliche Freilagerfläche von 68.000 m² bei einer Investitionssumme von 4,5 Mio. € sowie in Umschlaggeschirre und Flurfördergräte (5,0 Mio. €) getätigt.

Laut Ripken resultieren aus dem Neugeschäft mit G2 Ocean »eine Vielzahl an Herausforderungen«. Die J. Müller AG habe massiv in Hallenläger und Freilagerfläche investiert sowie eine Erneuerung des Kranbetriebes eingeleitet. »Die neuen Kollegen sind durch gezielte Ausbildungsmaßnahmen an Ihre Aufgaben herangeführt worden, viele sind Quereinsteiger in die Hafenlogistik«, so Ripken weiter.

»Weservertiefung nötig«

Um die künftigen Herausforderungen zu meistern, sei aber eine Fahrrinnenanpassung der Weser und auch ein weiterer Liegeplatz am Standort Brake notwendig: »Die künftig größeren Schiffe müssen die Möglichkeit haben, Brake voll beladen anzusteuern.«

English lobte das geschulte Personal, umfangreiche Lagermöglichkeiten und das Know-How, die unterschiedlichsten Umschlaggüter zeitnah und kundengerecht abzuwickeln, »und das nur noch wenige Kilometer entfernt zur Wesermündung.« Nach einer Phase der Einarbeitung und des Finetunings der kaufmännischen und betrieblichen Prozesse würde man auf einen guten Start zurückblicken, »der trotz wirtschaftlich herausforderndem Umfeld positiv für die Zukunft stimmt.«

G2 Ocean war 2017 von den Reedereien Gearbulk und der Grieg Maritime Group als Joint Venture gegründet worden und bezeichnet sich selbst als »der weltweit größte Schiffsbetreiber im Open-Hatch-Segment« Die Kernflotte umfasst 88 Open-Hatch-Schiffe, hinzu kommen durchschnittlich 38 Charter-Frachter. 2022 beförderte der über 28 Millionen Tonnen Fracht und absolvierte über 3.500 Hafenanläufe in fast 70 Ländern.

PR 2023 05 22 official contract signing G2O JM Oslo
Von links nach rechts: Niedersächsischer Ministerpräsident Stephan Weil, Jens Ripken/J. Müller, Arthur English/G2O, Niedersächsische Minister für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung Olaf Lies und Staatssekretär Schachtner aus dem Ministerium für Wissenschaft und Kultur (© Wirtschaftsministerium Niedersachsen)