Hapag-Lloyd, Ballindamm-HQ, Linienreedereien
Foto: Hapag-Lloyd
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Erwartungsgemäß hat Hapag-Lloyd nach den historischen Rekordzahlen aus 2022 im ersten Quartal 2023 ein deutlich schlechteres Ergebnis eingefahren.

Der Vorsteuergewinn (EBITDA) lag bei 2,4 Mrd. $ gegenüber 5,3 Mrd. $ im Vorjahreszeitraum von Januar bis März 2022. während sich das EBT im Vergleich zum Vorjahresquartal von 4,8 Mrd. $ auf 1,9 Mrd. $ verringerte. Auch das Konzernergebnis sackte auf 2,0 Mrd. $ (4,7 Mrd. $) ab. [ds_preview]

Die Transportmenge lag mit 2,84 Mio. TEU (Q1 2022: 3 Mio. TEU) um 4,9% unter dem ersten Quartal des Vorjahres. Als Grund gibt Deutschlands einzige Container-Linienreederei an, dass lokale Lagerbestände abgebaut wurden und die globale Nachfrage insgesamt schwächer ausfiel. Darüber hinaus ließ insbesondere die deutlich niedrigere durchschnittliche Frachtrate von 1.999 $/TEU (Q1 2022: 2.774 $/TEU) den Umsatz signifikant zurückgehen.

Weniger Volumen, weniger Umsatz bei Hapag-Lloyd

Die Erlöse sanken um ein Drittel auf 6,0 Mrd. $ (Q1 2022: 9 Mrd. $). Hingegen konnte Hapag-Lloyd die Transportkosten mit 3,3 Mrd. $ annähernd stabil halten. Den geringeren Transportmengen standen inflationsbedingte Kostensteigerungen und ein höherer Bunkerpreis von 645 USD/t (Q1 2022: 613 $/t) gegenüber.

»Trotz rückläufiger Ergebnisse sind wir robust in das laufende Geschäftsjahr gestartet. Das wird sich zweifelsohne im Jahresverlauf auf unsere Erträge auswirken, weshalb wir unsere Kosten sehr genau im Blick haben werden«, sagt CEO Rolf Habben Jansen.

Für das Gesamtjahr 2023 bestätigt Hapag-Lloyd seine am 2. März veröffentlichte Prognose. Das EBITDA wird in einer Bandbreite von 4,3–6,5 Mrd. $ (4–6 Mrd. €) und das EBIT in einer Bandbreite von 2,1–4,3 Mrd. $ (2–4 Mrd. €) erwartet. Der andauernde Krieg in der Ukraine, weitere geopolitische Unsicherheiten sowie ein anhaltender Inflationsdruck führten jedoch zu Risiken, die die Prognose negativ beeinflussen könnten, heißt es.

HL_Q1, Hapag-Lloyd
© Hapag-Lloyd

Zuvor hatte bereits Maersk, die globale Nr. 2 in der Containerschifffahrt aktuelle Zahlen vorgelegt. Der Umsatz der Dänen ist um 26% von 19,3 Mrd. $ auf 14,2 Mrd. $ zurückgegangen. Das EBITDA sank von 9,1 Mrd. $ auf 4,0 Mrd. $ und das EBIT von 7,3 Mrd. $ auf 2,3 Mrd. $.

Die Ergebnisse von Hapag-Lloyd sind – historisch betrachtet – allerdings alles andere als schlecht. Vor zwei Jahren hatten die Hamburger noch einen deutlich niedrigeren Gewinn (EBIT) von knapp 1,3 Mrd. € vermeldet. Das Konzernergebnis lag damals bei rund 1,2 Mrd. € gegenüber lediglich 25 Mio. € im Jahr zuvor.