Der chinesische Hafen Yangshan ist der Container-Hub mit der besten Performance. Das besagt zumindest der Performance Index (CPPI) von der Weltbank und S&P Global Market Intelligence.
Die neueste Ausgabe des CCPI wurde heute veröffentlicht, Yangshan belegt dabei den ersten Platz – und zwar, »obwohl es im Jahr 2022 zu Unterbrechungen durch Taifune und verschiedene andere Faktoren kam«, heißt es in einem Statement on Weltbank und S&P.[ds_preview]
Es ist die dritte Ausgabe des CCPI, der als ein »datengestützter, vergleichbarer Index« beschrieben wird, der 348 Containerhäfen weltweit nach ihrer Effizienz einstuft – gemessen an der Zeit, die zwischen dem Einlaufen eines Schiffes in einen Hafen und dem Verlassen des Liegeplatzes nach erfolgtem Ladungsaustausch vergeht. Die Rangliste soll Lücken und Verbesserungsmöglichkeiten aufzeigen, die den wichtigsten Interessengruppen im Welthandel zugute kommen, darunter Regierungen, Reedereien, Hafen- und Terminalbetreiber, Verlader, Logistikunternehmen und Verbraucher.
Yangshan zeigt größte Leistungsverbesserung
»Der Yangshan-Tiefwasserhafen verzeichnete die größte Leistungsverbesserung gegenüber dem Vorjahr unter den Spitzenhäfen im CPPI«, sagte Turloch Mooney, Direktor bei S&P Global Market Intelligence. »Yangshan ist es gelungen, die Wartezeiten für Schiffe im Jahr 2022 um beachtliche drei Stunden pro Anlauf im Vergleich zu 2021 zu reduzieren, und auch die Liegezeiten haben sich trotz der schwierigen Betriebsbedingungen in der ersten Jahreshälfte in den meisten Anlaufgrößenbereichen verbessert.« Yangshan baue weiter an der Zukunft und investiere stark in die Automatisierung und die Schienenanbindung.
Über den Hafen von Yangshan hinaus haben die Häfen des Nahen Ostens und Nordafrikas auch in diesem Jahr wieder gut abgeschnitten, wobei drei Häfen aus dieser Region unter den ersten fünf landeten: Der Hafen von Salalah in Oman belegte Platz 2, der Khalifa Port in Abu Dhabi Platz 3 und Tanger Med Platz 4. Die Häfen in Lateinamerika konnten ihre Leistungen im Vergleich zu 2022 verbessern: Der kolumbianische Hafen von Cartagena belegte Platz 5 und der ecuadorianische Hafen von Posorja Platz 19. In Südostasien erreichte der Hafen von Tanjung Pelepas in Malaysia in diesem Jahr den 6. Platz, der vietnamesische Hafen Cai Mep den 12. und der Hafen von Singapur den 18.
Mit Platz 16 ist der Hafen von Algeciras in Spanien der bestplatzierte Hafen in Europa. Deutschlands größter Seehafen Hamburg landet weit hinten, Weltbank und S&P führen den Elbhafen nur auf Rang 328. Bremerhaven hingegen rangiert auf Platz 60, Wilhelmshaven auf Rang 118. Europas größter Hafen Rotterdam schneidet ebenfalls nicht gut ab, er wird auf Platz 265 geführt, Antwerpen deutlich weiter vorne auf Platz 66. Der aufstrebende Hafen Gdansk in Polen liegt nur auf Rang 289.
Wilmington, North Carolina (44.) und der Hafen von Virginia (52.) sind die bestplatzierten Häfen in Nordamerika.
Der Hafen von Berbera, der an 144. Stelle lag, war der bestplatzierte Hafen in Afrika südlich der Sahara. In vielen Häfen der Region ist die Abfertigungszeit der Schiffe nach wie vor zu lang, was ein ständiges Risiko für die Unterbrechung der Lieferkette darstellt. »Die Verbesserung der Hafeneffizienz ist eine wesentliche Voraussetzung für das Wachstum und die Entwicklung Afrikas«, sagte Martin Humphreys, leitender Verkehrsökonom bei der Weltbank. »Afrikas Häfen sind wichtige Tore für Handel und Gewerbe. Ihr effizienter Betrieb ist ein entscheidender Faktor dafür, ob Afrika sein wirtschaftliches Potenzial ausschöpft.«
Im CPPI 2022 gibt es 14 Neuzugänge und mehrere Aufsteiger mit großen Sprüngen gegenüber der Erhebung im Vorjahr. Mehr als 110 Häfen verbesserten ihre Platzierung den Angaben zufolge, wobei einige der größten Aufsteiger um mehr als 200 Ränge kletterten.
