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Für den Transport von bis zu 2.000 t schweren XXL-Monopiles, die für einen noch nicht näher benannten US-amerikanischen Offshore-Windpark bestimmt sind, traf auf der Unterweser jetzt der Halbtaucher-Heavylifter »Trustee« der niederländischen Reederei Boskalis ein.

Bei Steelwind in Nordenham werden im Auftrag von Orsted die bis zu 100 m langen Monopiles-Stahlfundamente gefertigt, die für den Windpark auf der US-Ostküste bestimmt sind.[ds_preview]

Diese lagern schon seit geraumer Zeit auf dem Außenlager bei Steelwind auf dem Blexer Groden. Aufgrund des großen Tiefgangs kann die 217 m lange und 44,5 m breite »Trustee« nur in einem sehr engen Zeitfenster bei Hochwasser, vermutlich mit jeweils nur einem Monopile, beladen werden, wenn die Wassertiefe vor der Kaje rund 10 m beträgt. Insgesamt wird das Halbtaucherschiff vier dieser Stahlgiganten je Fahrt über den Atlantik transportieren. Hierfür wurden zuvor in Rotterdam extra Transportrahmen auf dem 130 m langen Freideck installiert.

Die unter der Flagge der niederländischen Antillen fahrende »Trustee« mit einer Ladekapazität von rund 54.000 t wurde ursprünglich 1991 als Öltanker auf der kroatischen Werft Brodosplit gebaut und vor 15 Jahren in China auf der Werft Cosco Nantong zu einem Halbtaucherschiff umgebaut. In den hinteren Decksaufbauten befinden sich die Crewunterkünfte und die Brücke, jedoch verfügt das Schiff auf der Back über eine zweite Brücke, falls die Sicht durch Projektladung von der hinteren Brücke eingeschränkt sein sollte.

Neben der »Trustee« kommen auch noch die beiden Boskals-Schwesterschiffe »Triumph« und »Target« für die Verladung zum Einsatz, wie der zuständige Hafenagent PWL auf Anfrage mitteilte.

Steelwind fertigt Monopiles

Die Steelwind Nordenham GmbH, ein Unternehmen der Dillinger Gruppe, fertigt seit 2015 in Nordenham Monopiles und Transition Pieces und fertigt nun auch einteilige Monopile-Fundamente bis zu 2.400 t. Dort sind heute rund 275 Mitarbeiter beschäftigt. Das einteilige Monopile-Fundament ersetzt die bisherige Konstruktion mit separatem Monopile und Transition Piece, indem bestimmte Teile des Transition Piece integriert werden. Die Monopiles können bis 120 m lang sein. Der Stahl stammt aus dem Saarland, von Dillinger, Europas führendem Grobblechhersteller.

Die Verladung der Monopiles erfolgt an der eigenen Schwerlast-Kajenanlage, auf der zwei Heavy-Lift-Kräne mit einer maximalen Hebekraft von jeweils 800 t zur Verfügung stehen. Weiterhin werden bei besonders schweren Projektelemente noch mobile Schwerlastkrane bei der Verladung zum Einsatz kommen.

Für Freitagmittag hat Bundeskanzler Olaf Scholz einen Besuch bei Steelwind angekündigt um sich unter anderem über die Produktion für die Energiewende zu informieren.    (CE)