Jonas
BSH-Präsdent Hele Heegewaldt und General Secretary der IHO, Mathias Jonas (© BSH)
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Mathias Jonas ist seit 2017 der erste Deutsche auf dem Posten des Generalsekretärs der Internationalen Hydrographischen Organisation (IHO). Und er wird es auch bleiben, Jonas wurde jetzt in seinem Amt bestätigt.

Mit großer Mehrheit der 98 Mitgliedstaaten hat die 3. Vollversammlung der Internationalen Hydrographischen Organisation (IHO) den amtierenden Generalsekretär Mathias Jonas in seinem Amt bestätigt, wie das deutsche Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) heute mitteilte.[ds_preview] Er ist der erste deutsche Generalsekretär der international maßgeblichen Institution für die Vermessung des Ozeans und die Herstellung von Seekarten.

Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr, begrüßte die Wahl: »Mathias Jonas hat in diesem Amt wesentlich zur Modernisierung und Digitalisierung sowohl der Vermessung als auch der Navigation und der damit verbundenen Systeme beigetragen. Das hilft uns enorm dabei, die Nutzung der Meere nachhaltiger zu gestalten. Ich freue mich sehr, dass die IHO unter seinem Vorsitz diesen innovativen Kurs weiter halten wird.« BSH-Helge Heegewaldt gratulierte dem neuen Generalsekretär und zeigte sich sehr erfreut.

Jonas: »Verbindlich, respektvoll, diplomatisch geschickt«

Jonas wird auch die nächsten drei Jahre die Geschicke der IHO lenken. »Mit seiner verbindlichen, respektvollen und angenehmen Art sowie seinem diplomatischen Geschick und seiner fachlichen Expertise in der nautischen Hydrographie hat er schon in den letzten Jahren hervorragende Arbeit geleistet und die Bedeutung der nautischen Hydrographie und auch der IHO sichtbar gemacht. Nun kann er diese tolle Arbeit fortsetzen. Ich wünsche weiterhin viel Erfolg und eine glückliche Hand«, so Heegewaldt.

Die Bedeutung der Hydrographie ist unverzichtbare Voraussetzung für Schutz und nachhaltige Nutzung der Meere. Bisher sind lediglich 25% des gesamten Meeresbodens vermessen. Rund 300 Mio. km² Meeresboden von der Küste bis in die Tiefsee sind bisher im Detail nahezu unbekannt. Eine vollständige Karte des Meeresbodens soll das Wissen über seine Prozesse und damit über die Ozeane insgesamt verbessern und einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung eines nachhaltigen Meeresmanagements leisten, so die Hoffnung der IHO.

Dazu gehöre auch der Umgang mit Herausforderungen wie der Zerstörung der marinen Umwelt, dem Klimawandel, Georisiken und den Ansprüchen einer wachsenden marinen Industrie, »nicht zuletzt auch der Offshore-Windenergie«. Im Rahmen des Projektes »Seabed 2030«, einem Projekt der UN-Ozeandekade, arbeiten Partner aus Wissenschaft, Wirtschaft und internationalen Organisationen an einer vollständigen Vermessung der Meere. Die Daten werden im Datenzentrum für digitale Bathymetrie der IHO gesammelt und zur Verfügung gestellt.

Als zwischenstaatliche Organisation engagiert sich die IHO auf allen Themenfeldern der Hydrographie. Im Zentrum ihrer Arbeit stehen die internationale Zusammenarbeit in der Vermessung der Meere und die Erstellung von Papier- und elektronischen Seekarten. Sie definiert internationale technische Standards, koordiniert die Arbeit der nationalen hydrographischen Büros und Institutionen und engagiert sich im Bereich der nautischen Hydrographie unter anderem in Entwicklungsländern. Die IHO hat einen Beobachterstatus bei den Vereinten Nationen.

Für Deutschland, seit 1926 Mitglied, engagiert sich das BSH sowohl auf technischem Gebiet als auch in Fragen der grenzübergreifenden Zusammenarbeit im Nordsee- und Ostseeraum für die Umsetzung. Eine wichtige Rolle spielt es dabei bei der Entwicklung des neuen S-100-Standards für Seekarten. Er ist ein Rahmenwerk für die Standardisierung mariner Datenprodukte wie die hochauflösende Bathymetrie, Oberflächenströme, Meeresschutzgebiete und neue Normen für die elektronische Navigationskarten ENC. Für die Vermessung des Meeresbodens in der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone von Nordsee und Ostsee ist das BSH zuständig. Mit seinen fünf Vermessungs-, Wracksuch und Forschungsschiffe vermisst es nach genau festgelegten Zeitplänen die Meeresfläche.