Linea Messina ConRo Schiff
© Linea Messina
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Die für ihre ConRo-Aktivitäten bekannte italienische Reederei Linea Messina ersetzt einige ihrer Frachter durch Vollcontainerschiffe.

Zur Begründung nennt die Reederei die zunehmende Containerisierung der Ladungen in den Häfen am Persischen Golf und in Indien. Dieser Markt wachse stark, mit der größeren Containertransportkapazität neuen Schiffe will man Größenvorteile nutzen. [ds_preview]

Die Reederei verkauft im Zuge dieser Entscheidung die »Jolly Cristallo« an einen amerikanischen Käufer. Parallel erwirbt Messina zwei Vollcontainerschiffe mit einer Kapazität von jeweils 4.600 TEU und einer Länge von 264 m, die 2009 und 2010 bei Daewoo Shipbuilding in Südkorea gebaut wurden.

Die Neuzugänge seien auch für den Transport von Projektladung und außergewöhnliche Ladungen geeignet, heißt es. Vor Ablieferung der beiden Schiffe werden diese umfangreichen Umrüstungsarbeiten unterzogen.

Die Schiffe sollen vor allem im Roten Meer, im persischen Golf und in Indien eingesetzt werden. Zur Unterstützung des Containergeschäfts hat die genuesische Reedereigruppe außerdem 2.000 20-Fuß- und 2.500 40-Fuß-High-Cube-Container in China gekauft.

Messina hat außerdem vor kurzem die »MSC Palatium III« mit einer Kapazität von 2.546 TEU gechartert, die mit drei Kränen ausgestattet ist und auf der Ost-Südafrika-Linie eingesetzt werden soll, um die Regelmäßigkeit des Dienstes aufrechtzuerhalten.

Ein Hintergrund ist laut Aussagen des Reedereichefs Ignazio Messina gegenüber italienischen Medien außerdem die derzeit hohe Nachfrage nach Schiffen mit RoRo-Kapaziät und die vergleichsweise günstig zu habenden Containerschiffe. Das mache den Verkauf so profitabel. 2022 hatte die Reederei bereits die ConRos »Jolly Diamante« und »Jolly Quarzo« verkauft. Letzteres Schiff ging an das US-Unternehmen Liberty Global Logistics für den Transport von Militärfracht.

Insgesamt verliert die weltweite Flotte an ConRo-Schiffen in Liniendiensten an Umfang und Bedeutung, wie der Branchendienst Alphaliner kürzlich meldete. Es gibt nur noch wenige Reedereien, die auf das Segment setzen. Auch Neubauten deuten derzeit nicht auf ein Flottenwachstum hin. Kürzlich hatte die italienische Reederei Grimaldi ein neues ConRo-Schiff übernommen. Die »Great Antwerp« (47.528 dwt) markierte die erste Ablieferung eines ConRo-Schiffes für Langstreckenrouten in sechs Jahren.