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Die Schlepperreederei Kotug hat über ein kanadisches Joint Venture eine Kooperationsvereinbarung mit der Sc’ianew First Nation unterzeichnet. Man will wechselseitig voneinander lernen, auch durch Übungen in der Nordsee.

Für Kotug Canada, ein Gemeinschaftsunternehmen zwischen den Niederländern und Horizon Maritime Services, geht es einerseits um die Bereitstellung und den Betrieb eines »Spill Response Vessel« und zweier Begleitschlepper im Rahmen des Pipeline-Projekts »Trans Mointain Expansion Project« (TMEP).[ds_preview]

»Die Vereinbarung zeigt unser Engagement, die Kultur, die Traditionen und die historischen Verbindungen der Sc’ianew in den Hoheitsgewässern der First Nation zu respektieren«, teilten die Niederländer mit. Die Vereinbarung umfasst auch die damit verbundene Schulung und Weiterbildung von Mitgliedern der Sc’ianew-Gemeinschaft, um sicherzustellen, dass sie die notwendigen Erfahrungen und Kenntnisse im Bereich des sicheren Schlepperbetriebs und der Seenotrettung erwerben.

Kotug will von »traditionellem Wissen« lernen

Kotug
v.l.: Steve Widmeyer, Director Kotug Canada, Sharon Jay (Director) Board Chair MMLP, Bernice Millette, Sc’ianew (Beecher Bay), Laurens Korporaal, Kotug Canada. Sitzend: Chief Russ Chipps, Sc’ianew (Beecher Bay) (© Kotug)

Aber der Wissenstransfer soll in beide Richtungen verlaufen: Wichtig sei auch, so die Mitteilung weiter, dass die Partnerschaft den Schiffsbesatzungen die Möglichkeit biete, »von traditionellem Wissen zu lernen und mit Respekt und Wertschätzung für den einzigartigen natürlichen Lebensraum der Küstenumwelt von British Columbia zu arbeiten«.

In Vorbereitung auf das bevorstehende TMEP hat Kotug Canada eng mit der Gemeinde Beecher Bay zusammengearbeitet, um neue Karrieremöglichkeiten zu schaffen und Sc’ianew-Kadetten auf Schiffen der Reederei und der Muttergesellschaft auszubilden. Dadurch sollen sie obligatorische Erfahrungen und Kenntnisse in fortgeschrittenem, sicherem Schlepperbetrieb und in der Gefahrenabwehr auf See bekommen.

Die Kadetten wurden auf der »Horizon Arctic« und einem Oil-Spill-Response-Vessel (OSRV) in der Nordsee ausgebildet und werden nach ihrer Rückkehr nach British Columbia zur Besatzung der »K.J. Gardner« gehören, einem Ankerziehschlepper, der für erweiterte Aufgaben bei der Bekämpfung von Ölverschmutzungen sowie für Notschlepp- und Unterstützungsaufgaben ausgerüstet ist.

Ein weiteres Element des Mutual Benefits Agreement ist die Einrichtung und der Betrieb einer neuen schwimmenden Anlegestelle in der Cheanuh Marina in Beecher Bay, British Columbia. Diese schwimmende Anlegestelle besteht aus einer bestehenden Barge, die umgerüstet wird, um als Liegeplatz für die OSRV von Kotug Canada und zwei spezielle Begleitschlepper zu dienen.

»Die Unterzeichnung des MBA stellt einen wichtigen Meilenstein in der Partnerschaft zwischen Kotug Canada und der Sc’ianew First Nation dar, die sich an der Südspitze von Vancouver Island befindet und an den Trans Mountain Shipping Lanes liegt. Die Nutzung von Beecher Bay als Heimatbasis von Kotug Canada ermöglicht schnelle Reaktionszeiten in Notfällen«, teilten die Niederländer mit. Außerdem schaffe diese Partnerschaft Karriere- und Entwicklungsmöglichkeiten für indigene Völker, die über Kanadas Grenzen und die Weltmeere hinausreichen.

Steve Widmeyer, Direktor von Kotug Canada, sagte. »Diese Partnerschaft fördert die lokalen Karrieremöglichkeiten für indigene Seeleute. Vor allem aber bietet sie unseren Besatzungen eine einzigartige Gelegenheit, traditionelles Wissen zu erlernen und mit Respekt und Wertschätzung für den natürlichen Lebensraum der Küstenlandschaft von British Columbia-Kolumbien zu arbeiten.«

Russ Chipps, Chief der Sc’ianew (Beecher Bay) betonte: »Das MBA ermöglicht es der Sc’ianew First Nation, eine breite Palette von Zielen in Bezug auf die sich verändernde Realität der Meereswirtschaft an der Westküste zu erreichen.«