Auf Einladung der Senatorin Melanie Leonhard und der Hamburger Wirtschaftsbehörde kamen über 200, mehrheitlich weibliche Gäste im Rathaus der Hansestadt zusammen.
Anlass des Senatsempfangs war der 2. »International Day for Women in Maritime«, den die IMO letztes Jahr ins Leben gerufen hat.
Eigentlich wird dieser Tag am 18. Mai gefeiert. Da aber in diesem Jahr Himmelfahrt und damit ein Feiertag auf den 18. Mai fiel, wurde der Senatsempfang heute nahgeholt.
»Wir können es uns nicht leisten, auf Frauen zu verzichten«
Senatorin Leonhard begrüßte die Gäste und hob noch einmal den Grund des Feiertages hervor: Frauen in der Schifffahrt sichtbarer zu machen und gleichzeitig mehr junge Menschen für die Schifffahrt zu begeistern. Solange aber Frauen in den Medien Schlagzeilen machen, weil es eben immer noch besonders ist, wenn eine Frau zur See fährt, »haben wir alle zusammen noch ordentlich was zu tun«, so die Senatorin.
»Wie können es uns heute bei dem Fachkräftemangel nicht leisten, auf Frauen zu verzichten«, so Leonhard und ergänzte: »Muskelkraft spielt auf See vielfach keine Rolle mehr«, so die Senatorin weiter und verwies auf den technologischen Fortschritt, der nicht mehr unbedingt eine körperliche Stärke erfordert wie noch vor einigen Jahren.
3D der Schifffahrt
Auch die VDR-Präsidentin Gaby Bornheim richtete Grußworte an die Gäste: »Wir brauchen Veranstaltungen wie diese, um Frauen sichtbarer zu machen und dass nicht nur an einem Tag im Jahr, sondern an 365 Tagen.« Anschließend ging sie auf die aktuellen Trendthemen der Schifffahrt, die großen 3D, ein: Diese sind die Dekarbonsierung, Digitalisierung und Diversität.
»Rund 2% der Seeleute weltweit sind weiblich. In Deutschland sind es immerhin 6%. Diese Zahlen bilden aber bei Weitem nicht die Hälfte der Menschheit ab, die nun mal weiblich ist«, so Bornheim. Als VDR-Präsidentin setzt sie sich deshalb für flexible Arbeitszeitmodelle sowie für ein gerechtes Arbeitsumfeld ein.
Podiumsdiskussion auf dem Senatsempfang
Im Anschluss an die Grußworte gab es eine Paneldiskussion zum Thema »Frauen in Schifffahrt«. Darin sprachen Frauen aus der maritimen Branche – unter anderem Nautikerinnen, Schiffsmechanikerinnen oder Schiffsmanagerinnen – über ihren Weg und ihre Karriere in der Schifffahrt. Sie waren sich darin einig, dass sie sich für eine tolle Branche entschieden haben und dass es Veranstaltungen wie den Senatsempfang braucht und zwar nicht nur um den weiblichen Teil sichtbarer, sondern um die Branche insgesamt für junge Menschen insgesamt attraktiver zu machen.
