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Die Umweltschutzorganisation NABU hat eine Petition gestartet. Ziel der Aktion soll es sein, Kreuzfahrtreedereien zum Umstieg auf umweltfreundlichere Antriebe zu bewegen.

»Schluss mit schmutzigen Schweröl-Kreuzfahrten!« – Das hätten mehr als 20.000 Menschen mit einer Online-Petition des NABU gefordert, heißt es in einer Mitteilung heute.[ds_preview]

NABU: Übergabe der Petition
Übergabe der Petition »Schluss mit schmutzigem Schweröl«

Mit den Protestbriefen haben sie die Unternehmen Aida, Tui Cruises, Costa Crociere, MSC Cruises, Royal Caribbean, Carnival Cruise Line und Norwegian Cruise Line aufgefordert, aus dem Schweröl auszusteigen und auf umweltfreundlichere Antriebe umzusteigen. Eine Protestaktion beim Hamburger Hafengeburtstag hat am Freitag »auf die Auswirkungen von Schweröl auf Natur, Umwelt und Gesundheit aufmerksam gemacht«, heißt es weiter.

NABU fordert klimaneutrale strombasierte Kraftstoffe

»Kreuzfahrt-Unternehmen verbreiten gerne das saubere Image von idyllischen Traumreisen – dabei fahren viele Kreuzfahrtschiffe noch immer mit dem dreckigsten aller Kraftstoffe: Schweröl. Unsere Petition zeigt, dass Kreuzfahrten weniger umweltschädlich werden müssen, wenn sie ihre gesellschaftliche Akzeptanz erhalten wollen«, sagt Leif Miller, NABU-Bundesgeschäftsführer. »Wir hoffen, dass die Petition Druck auf die Reedereien ausübt, damit die Unternehmen auf saubere und perspektivisch klimaneutrale strombasierte Kraftstoffe umsteigen. Denn sie haben ihren Klimaschutzversprechen bisher kaum Taten folgen lassen.«

Das Verbrennen von Schweröl ist »extrem schädlich«, so der NABU. Schiffsmotoren stoßen dabei nicht nur »Unmengen CO2, sondern auch für Menschen und Umwelt gefährliche Schadstoffe aus, wie Feinstaub und Ruß, Schwefel- und Stickoxide«. Außerdem würden die für das Schweröl benötigten Schwefelwäscher – sogenannte Scrubber – schmutzige Abwässer verursachen, die meistens einfach ins Meer geleitet werden. Noch verheerender sei es für »Meereslebewesen und Wasservögel, wenn der giftige Treibstoff selbst ins Meer gelangt«, schreibt die Organisation.

Marinediesel als Zwischenlösung

NABU: Übergabe der Petition »Schluss mit schmutzigem Schweröl«
NABU-Aktion im Hamburger Hafen

»Die Kreuzfahrtreedereien halten am billigen und giftigen Schweröl fest, obwohl es eine Lösung gibt: Seit zehn Jahren fordert der NABU von den Unternehmen, dass sie wenigstens auf den viel saubereren Marinediesel umsteigen«, so NABU-Mitarbeiter Sönke Diesener. »Das wäre immer noch ein fossiler Kraftstoff, aber ein großer Schritt hin zu weniger Dreck und Gefahren für Natur und Umwelt, auch die Gefahr einer verehrenden Ölpest wäre gebannt.« Diese Abgase könnten zudem »leichter gereinigt« werden, aber auch hier müssen endlich standardmäßig Rußpartikelfilter und Katalysatoren eingesetzt werden würden wie an Land. Den ersten Schritt des Treibstoffwechsels könnten die Kreuzfahrtunternehmen sofort gehen, einige hatten das in der Vergangenheit schon angekündigt, so der NABU.