Lloyd Werft
© Scheer
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Die Lürssen-Gruppe will mit 25% der Anteile bei der Lloyd Werft in Bremerhaven einsteigen. Das Bundeskartellamt hat die Freigabe erteilt.

Geplant ist den Angaben zufolge eine Beteiligung sowohl an der Betriebs- als auch an der Grundstücksgesellschaft. Bislang sind der Bauunternehmer Kurt Zech (Bremen) und die Rönner-Gruppe (Bremerhaven) gleichberechtigte Gesellschafter. [ds_preview]

Zech und Rönner hatten die Lloyd Werft im April 2022 aus der Insolvenzmasse der ehemaligen MV Werften übernommen. Sie hatten im Zuge einer »Unterweser«-Lösung den Traditionsbetrieb für kolportierte 20 bis 30 Mio. € gekauft und Al Seer Marine aus Abu Dhabi, den letzten verbliebenen Konkurrenten, ausgestochen.

Keine Wettbewerbsbedenken bei der Lloyd Werft

Künftig käme die Lürssen-Gruppe mit Stammsitz in Bremen-Vegesack hinzu. Nach Auskunft der Bundeskartellamtes gibt es im Bereich des Schiffbaus und der Schiffsreparatur sowohl in Deutschland als auch weltweit eine Vielzahl von Wettbewerbern. »Vor diesem Hintergrund konnte das Zusammenschlussvorhaben freigegeben werden«, wird Andreas Mundt, Präsident des Amtes, zitiert.

Die Lürssen-Gruppe baut neben Marineschiffen vor allem Mega-Yachten mit einer Länge von mehr als 60 m. Daneben existieren Reparaturstandorte in Wilhelmshaven und Hamburg. 2016 hatte die familiengeführter Bremer Gruppe die Werft Blohm+Voss in Hamburg übernommen. Im Oktober 2021 wurden dann die Marine-Aktivitäten in die neue Sparte Naval Vessels Lürssen (NVL) ausgegliedert.

Die Lloyd Werft betreibt am Standort Bremerhaven vorwiegend Reparatur und Umbau von Kreuzfahrtschiffen, hatte zuletzt im Jahr 2021 mit der 140 m langen »Solaris« aber auch eine Mega-Yacht gebaut und bewirbt sich aktuell um den Neubau des  Forschungseisbrechers »Polarstern II« für das AWI. Das Werftgelände umfasst über 260.000 m2 im Überseehafen Bremerhaven und verfügt über zwei Trockendocks und ein Schwimmdock, die Schiffe mit einer Länge von mehr als 300 m und einen Tiefgang bis zu 11 m aufnehmen können.