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Sinkende Frachtraten und die lahmende Nachfrage lassen den Marktanteil von Reedereien im Fahrtgebiet Transpazifik ohne Allianzbindung wieder auf das Niveau der Zeit vor der Corona-Pandemie sinken.

Der Marktanteil der nicht in Allianzen organisierten Reedereien an der gesamten wöchentlichen Kapazität im Fahrtgebiet Transpazifik stieg von 10 % vor der Pandemie auf rund 15 % in der Hochphase.

Mit Einsetzen der Normalisierung der Frachtraten im Laufe des Jahres 2022, begann auch der Marktanteil der Nicht-Bündnispartner wieder zu sinken. Zu Anfang des Jahres 2023 war der Effekt insbesondere im Fahrtgebiet zwischen Asien und der nordamerikanischen Westküste deutlich sichtbar. [ds_preview]

Vor Beginn der Covid-19-Pandemie boten die nicht in Allianzen organisierten Reedereien im Fahrtgebiet Asien-Nordamerika-Westküste durchschnittlich 16.000 TEU pro Woche an. Zu Beginn der Pandemie sank das Angebot auf 10.000 TEU pro Woche, gefolgt von einem steilen Aufschwung auf 40-50.000 TEU pro Woche. Jetzt ist ihr Anteil nach Beobachtung des Marktanalyseunternehmens Sea-Intelligence für den größten Teil des Jahres 2023 wieder auf das Niveau von 10 % zurückgegangen.

Die von Sea-Intelligence analysierten Daten basieren auf einem gleitenden Drei-Wochen-Durchschnitt, um die größten Schwankungen zu eliminieren und die zugrunde liegenden Trends besser ermitteln zu können. Andernfalls hätten die allianzfreien Reedereien in einigen Wochen mehr als 20 % der Kapazität auf dem Transpazifik-Markt angeboten.

Sea-Intelligence Non-Alliance Carrier Share Jul-2023 Transpazifik
© Sea-Intelligence

»Betrachtet man den gesamten Zeitraum von Januar 2020 bis Juli 2023, so zeigt sich ein deutlicher Größenunterschied zwischen den Reedereien, wobei Wan Hai, Matson und SM Line wesentlich größer sind als die anderen, keiner Allianz angehörenden Reedereien, die in diesem Fahrtgebiet tätig sind. Betrachtet man jedoch die Entwicklung im Zeitverlauf, so wird das Muster etwas komplexer«, so die Analysten.

»So reagiert Wan Hai beispielsweise sehr stark auf den anfänglichen Pandemieschock, gefolgt von einer ebenso starken Reaktion, sobald sich der Markt verengt und die Frachtraten steigen. SM Line zeigt Elemente desselben Verhaltens, wenn auch nicht in demselben Ausmaß wie Wan Hai. Bis zum Jahr 2023 bietet SM Line durchweg mehr Kapazität in diesem Fahrtgebiet an als Wan Hai«, heißt es.

Während die etablierten Reedereien ihre Transpazifik-Kapazitäten zurückfahren, sind neue Akteure, die auf dem Höhepunkt der Frachtraten-Bonanza in den Markt eingetreten waren, mit der Normalisierung der Marktbedingungen meist ebenso schnell wieder ausgestiegen.