Häfen
Staatssekretär Tobias von der Heide, Staatssekretärin Sandra Gerken, GvSH-Vorstandsvorsitzender Frank Schnabel (© GVSH)
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Die schleswig-holsteinischen Häfen haben im vergangenen Jahr ein Umschlag-Plus erzielt. Für die Zukunft wünscht man sich weitere, »vor allem schnelle und flexible« politische Unterstützung.[ds_preview]

Der Gesamtverband Schleswig-Holsteinischer Häfen (GvSH) hat heute gemeinsam mit Tobias von der Heide, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium des nördlichsten Bundeslandes zum 13. Maritimen Parlamentarischen Frühstück in Berlin eingeladen.

Zu den rund 50 Gästen zählten zahlreiche Bundestagsabgeordnete sowie Staatssekretärin Sandra Gerken, die Bevollmächtigte des Landes Schleswig-Holstein beim Bund in Berlin.

Im Mittelpunkt stand die Bedeutung der Häfen als Drehkreuze und mit einer einer Schlüsselrolle für die Versorgungssicherheit. »Angesichts der aktuellen energiepolitischen Entwicklungen positionieren sich die Häfen in Schleswig-Holstein zudem zunehmend als bedeutende Hubs in der bundesweiten Energieversorgung«, hieß es seitens des Verbands, sei es beim Umschlag von traditionellen Energieträgern wie Kohle oder Erdöl, dem Umschlag von diversen Komponenten für Windkraftanlagen, dem Handling von Transformatoren und Stromkabeln oder bei der Errichtung zukunftsorientierter Energie-Import-Infrastrukturen, über die kurzfristig LNG und perspektivisch auch grüne Energieträger wie Wasserstoff bzw. grüner Ammoniak angelandet werden können.

GvSH-Vorstandsvorsitzender Frank Schnabel betonte: »Die Bedeutung der Schleswig-Holsteinischen Häfen zur Versorgung der Bevölkerung und der Industrie mit Konsumgütern, Produktionsgrundstoffen, Rohstoffen und Energie ist elementar. Die Häfen leisten einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit, insbesondere in Krisenzeiten.«

+2,3% Umschlag in den Häfen Schleswig-Holsteins

Traditionell werden bei der Veranstaltung auch die Umschlag- und Passagierzahlen des Vorjahres des Gesamthafenstandortes Schleswig-Holstein veröffentlichet. Im vergangenen Jahr belief sich die Gesamtumschlagsmenge der Hafenstandorte auf 53,8 Mio. t, ein Plus von 2,3%. Zudem konnten etwa 12,1 Millionen Passagieren abgefertigt werden. Das entspricht einem Zuwachs zum Vorjahr von 40,3%.

Staatssekretär von der Heide sagte, der Landesregierung seien die Herausforderungen durch Pandemiefolgen und den Ukrainekrieg schmerzlich bewusst: »Unsere maritime Wirtschaft meistert, wie wir heute sehen konnten, die Herausforderungen. Wir werden uns verstärkt um die Emissionssenkung in der Schifffahrt und die zügige Schaffung von ausreichend Kapazitäten für die Energieimporte einsetzen. Durch die Maßnahmen im Hafen Brunsbüttel haben wir gute Voraussetzungen zur Energiesicherung in Deutschland geschaffen.«

Auch zukünftig liege der Fokus der Schleswig-Holsteinischen Hafenwirtschaft auf der weiteren Transformation der Hafenstandorte, so der GvSH. Dabei gehe es sowohl um Maßnahmen im Hafenalltag wie den Einsatz von E-Fahrzeugen in der Operativen sowie die Implementierung von Energiemanagementsystemen, aber auch um innovative Projekte rund um die Errichtung diverser Importterminals für grüne Energieträger und den weiteren Ausbau der Offshore-Windenergie.

In diesem Sinne appellierte Schnabel im Namen des GvSH an die Politik: »Als Vertreter der Schleswig-Holsteinischen Hafenwirtschaft sind wir uns unserer Verantwortung, was die Nachhaltigkeit unseres Handels, besonders auch für die Versorgungssicherheit Deutschlands, angeht, bewusst. Für die weitere Umsetzung von Maßnahmen und Projekten in den Häfen bedarf es auch weiterhin der engen Unterstützung aus der Politik – und diese muss vor allem schnell und flexibel sein.«

Die Errichtung einer LNG-Infrastruktur in Brunsbüttel in den vergangenen Monaten habe gezeigt, dass Politik und Verwaltung in der Lage sind, Prozesse zu beschleunigen, wenn es schnell gehen muss. »Nun ist es wichtig, dass es genauso weitergeht, damit die Häfen in Schleswig-Holstein ihre wichtige Rolle als nördlichste Güterdrehscheiben Deutschlands und Hubs für die nationale und europäische Versorgungssicherheit erhalten und weiter ausbauen können.«