IG Metall und MV-Regierung werben um Offshore-Fachkräfte

Es war ein Treffen, das einen engen Schulterschluss zwischen der Politik im Nordosten des Landes und den Beschäftigten in der maritimen Industrie verdeutlichen sollte. Und es ging um Fachkräfte für Schiffbau und Offshore.
Die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern hat sich mit Vertretern der Gewerkschaft IG Metall Küste auf der Neptun-Werft in Warnemünde an einen Tisch gesetzt. Zentrales Thema: die „strategische Bedeutung des Schiffbaus für die Energiewende und die guten Perspektiven in der Offshore-Windindustrie“.
Landeswirtschaftsminister Wolfgang Blank war einer Einladung der Gewerkschaft gefolgt. An dem Treffen nahmen unter anderem Beschäftigte von Tamsen Maritim und Liebherr aus Rostock, HanseYachts aus Greifswald, Peene-Werft aus Wolgast und Meyer aus Wismar teil.
Die IG Metall nahm das Treffen zum Anlass, die Bundesregierung in die Pflicht zu nehmen. Mit dem Joint Venture Neptun Smulders Offshore Renewables entstehe in Rostock ein neuer industrieller Kern für den Bau von Konverterplattformen, einer Schlüsseltechnologie für die Anbindung von Offshore-Windparks. „Damit wird nicht nur die Energiewende vorangetrieben, sondern auch die industrielle Wertschöpfung in der Region gestärkt“, sagte IG Metall-Bezirksleiter Daniel Friedrich. „Wir fordern von der Politik auf Landes- und Bundesebene: Sichert die Finanzierung, beschleunigt die Genehmigungen und sorgt für eine verlässliche Auftragslage.“
Die maritime Wirtschaft habe große Zukunftschancen, die Transformation gelinge jedoch nur mit qualifizierten Fachkräften. „Deshalb rufen wir gezielt junge Menschen, Quereinsteigern und erfahrene Facharbeitern auf: Kommt in die maritime Industrie. Hier entsteht Zukunft. Allein in Mecklenburg-Vorpommern werden in den kommenden Jahren tausende Arbeitskräfte gesucht“, sagte Friedrich.
Thomas Behrens, der Betriebsratsvorsitzende der Neptun Werft, erklärte, die Werft stehe an einem historischen Wendepunkt: „Mit dem Einstieg in den Bau von Offshore-Konverterplattformen und der Entwicklung klimaneutraler Schiffstechnologien leistet sie einen entscheidenden Beitrag zur Energiewende und zur nachhaltigen Transformation der maritimen Industrie, sagte Behrens. „Jetzt braucht es klare politische Unterstützung, um diese Entwicklung von industrieller Tradition und Zukunftstechnologie zu sichern und auszubauen.“
Minister Blank betonte: „Die maritime Industrie ist Teil der DNA Mecklenburg-Vorpommerns und eine Schlüsselindustrie mit enormem Potential. Unsere Häfen und Werften sind das Rückgrat des Wirtschaftsstandorts Deutschland und entscheidend für die Energiewende.“
Laut der Schiffbauumfrage der IG Metall Küste arbeiteten auf den Werften in Mecklenburg-Vorpommern im Herbst vergangenen Jahres mehr als 2.200 Stammbeschäftigte. Hinzukommen tausende Mitarbeiter bei maritimen Zulieferern „sowie ein teilweise weiterhin hoher Anteil an Leiharbeitern und Arbeitnehmern mit Werkverträgen auf den Werften“.






