Maritime Nachwuchsförderung beibehalten

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Durch das maritime Bündnis ist für die deutsche Handelsschifffahrt eine beispiellose positive[ds_preview] Lage entstanden. Der Anreiz führte dazu, dass bis Ende 2008 fünfhundert Handelsschiffe unter deutscher Flagge registriert waren.

Aufgrund des hohen Personalbedarfes wurde Offiziersnachwuchs verstärkt ausgebildet. Viele junge Männer und Frauen konnten für die Laufbahn zum Kapitän oder zum Leiter der Maschinenanlagen gewonnen werden. Die Fachhochschulen und Fachschulen erlebten einen außerordentlichen Aufschwung. Durch großzügige finanzielle Unterstützungsprogramme aus öffentlicher wie auch aus privater Hand zentral für die nautische Ausbildung, wurden an der deutschen Küste Ausbildungs- und Studieneinrichtungen ausgebaut.

Die Ausbildung zum Schiffsmechaniker/innen, sowie der Ausbildungsweg über die nautischen oder technischen Offiziersassistenten wurden gemeinsam durch den Bund und den VDR gefördert, was zusätzliche Impulse gab.

Der Deutsche Nautische Verein (DNV) stellt fest, dass besonders kleine und mittelständige Reedereien dem Kostendruck, bedingt durch die Wirtschaftskrise, nicht mehr standhalten konnten und vermehrt ihre Schiffe wieder unter fremde Flaggen genommen haben. Dies hat nicht nur zur Folge, dass der aktuelle Bestand an Schiffen unter deutscher Flagge stark gesunken ist, sondern dass auch die Ausbildungsmöglichkeiten vieler Reedereien deutlich erschwert worden sind. Ohne die bisherigen Ausbildungsplatzförderungen würde dieser Trend dramatisch verstärkt werden.

Folgende Entwicklungen des deutschen maritimen Arbeitsmarktes lassen sich feststellen:

1. Die Anzahl der angebotenen Ausbildungsplätze für deutsche Schiffsmechaniker und für technische und nautische Offiziersassistenten hat sich reduziert.

2. Das Angebot für Praktikantenausbildungsplätze ist ebenfalls rückläufig.

3. Absolventen der deutschen Fach- und Fachhochschulen mit den »Befähigungszeugnissen auf Betriebsebene« sind im Vergleich zu internationalen Konkurrenz aufgrund der Lohnkosten nur eingeschränkt wettbewerbsfähig.

Der Deutsche Nautische Verein befürchtet, dass bei dieser anhaltenden Entwicklung, die Bewerber und damit die Studenten- und Schülerzahlen in der maritimen Ausbildung an den Fach- und Fachhochschulen stark abnehmen werden, mit der Folge eines dramatischen Mangels an nautischen und technischen Schiffsoffizieren und Kapitänen, wie es bis vor kurzem noch der Fall war.

Der Deutsche Nautische Verein hält es deshalb für unerlässlich, Förderprogramme und Anreize für Reedereien zu erhalten, damit genügend junge Menschen die Offizierslaufbahn in der deutschen Handelsschifffahrt erfolgreich und nachhaltig einschlagen können.

Durch die finanzielle und dauerhafte Förderung des Nachwuchses von Schiffsmechanikern/innen, der Bewerber/innen zum Studium der Nautik oder Schiffsbetriebstechnik und aller Wachpatentinhaber/innen, kann maritimes Knowhow in Deutschland erhalten werden.