Die russische Reedereigruppe Baltic Shipping treibt ihre Flottenerneuerung voran und hat den größten Neubauauftrag für konventionelle Kühlschiffe seit Jahren platziert.
Bei der japanischen Shikoku-Werft wurden kürzlich vier zusätzliche Jumbo-Kühlschiffe mit 880.000 cbft Kapazität[ds_preview] (rund 22.700 tdw) fest bestellt. Das bestätigte ein Sprecher der Baltic-Tochtergesellschaft Cool Carriers in Stockholm gegenüber der HANSA. Die Schiffsserie wird damit auf insgesamt sechs Einheiten erweitert.
Der erste Jumbo-Neubau »Cool Express« – geordert Ende 2015 – war vergangenen Oktober abgeliefert worden und fährt derzeit im gemeinsamen Bananen-Liniendienst der Schwesterfirmen Baltic Reefers (St. Petersburg) und Cool Carriers zwischen Ecuador und Russland.
Kürzlich wurde auch der dänische Hafen Helsingborg neu in die Hafenrotation aufgenommen. Der zweite Neubau »Cool Explorer« soll am 25. Februar von der Werft übergeben und zunächst im Pazifik eingesetzt werden. Baltic Shipping bzw. Cool Carriers sind als Charterer an dem Projekt beteiligt, Eigner und Bereederer ist die große japanische Reederei Nissen Kaiun. Diese Aufgabenteilung gilt nach Angaben von Cool Carriers auch für die vier zusätzlichen Einheiten, deren Ablieferung wohl frühestens 2020 beginnt. Laut IHS-Seaweb ist die Werft Shikoku die nächsten zwölf Monate mit dem Bau von Handysize-Bulkern ausgelastet.
Baltic Shipping überholt Seatrade
Bei den Reefer-Neubauten handelt es sich um die größten Kühlschiffe, die je gebaut wurden. Sie können rund 25.000 m³ Ware unter Deck und zusätzlich 320 Kühlcontainer an Deck befördern – alles in allem rund 14.000 Paletten Ware. Baltic Shipping gilt mit 34 Reefer-Frachtern inzwischen als größter Betreiber großer konventioneller Kühlschiffe vor der belgisch-niederländischen Gruppe Seatrade, das geht aus dem jüngsten Reefer-Marktbericht der Marktforschungsfirma Dynamar hervor.
Während Seatrade zunehmend auf reine Containerschiffe mit hoher Reefer-Kapazität setzt, hält Baltic Shipping am konventionellen Schiffstyp fest. Die Reederei konzentriert sich vor allem auf das stark schwankende, saisonale Fruchtgeschäft, das die Containerlinien mit ihren geregelten Schiffssystemen nicht allein abdecken können. (mph)
Mehr zum Thema Kühlschifffahrt lesen Sie in einem ausführlichen Marktbericht in der Februar-Ausgabe der HANSA.