Auf dem Weg von Hamburg nach Marokko ist gestern Abend auf einem italienischen ConRo-Schiff ein Feuer ausgebrochen. Mehrere Container stehen in Flammen, die Besatzung hat das Schiff verlassen.
Am 10. März gegen 20:00 Uhr wurde das regionale Überwachungs- und Rettungszentrum (CRO[ds_preview]SS) in Etel durch das MRCC (Maritime Rescue Coordination Center) in Rom über die Situation an Bord des italienischen Schiffes »Grande America« informiert. Aufgrund eines Feuers an Bord sei das Schiff im Atlantik gestoppt worden.
Der unter italienischer Flagge fahrende ConRo-Frachter der Reederei Grimaldi Lines war nach Angaben der französischen Marine aus Deutschland in Richtung Casablanca unterwegs. Die 1997 bei Fincantieri gebaute »Grande America« ist 214 m lang und 32 m breit. Neben Fahrzeugen kann das Schiff 1.321 TEU transportieren.
Die »Grande America« befand sich etwa 142 sm südwestlich von Penmarc‘h. An Bord befanden sich 26 Besatzungsmitglieder und ein Passagier. Die Notfallmittel für die Hilfe aus der Luft wurden in Bereitschaft versetzt und die britische Fregatte »HMS Argyll« wurde umgeleitet, um dem Havaristen bei Bedarf zu helfen.
Zunächst hatte es von Bord der »Grande America« geheißen, man könne das Feuer unter Kontrolle bringen, um dann den Hafen von A Coruña in Spanien anzulaufen. Dann aber informierte der Kapitän des Schiffes die Behörden kurz vor Mitternacht über die sich verschlechternde Situation an Bord. Das Feuer, das zunächst eingedämmt schien, wurde erneut angefacht. Mehrere Container standen in Flammen und das Schiff wurde gestoppt.
Der Hochseeschlepper »Abeille Bourbon« wurde von Stiff (Ushant Island) zum Havaristen geschickt. Der Kapitän der »Grande America« entschied nach Angaben der französischen Marine kurz nach 2 Uhr morgens, dass die Besatzung das Schiff in einem Rettungsboot verlassen sollte. Das CROSS koordinierte sofort die Rettung der 27 Personen an Bord, sie wurden gegen 4 Uhr morgens alle wohlbehalten von der Fregatte »HMS Argyll« aufgenommen.
Ein Seeraumüberwachungsflugzeug der französischen Marine startete von der Marinebasis Lann-Bihoué, um in das Gebiet zu fliegen und bei der Rettungsaktion zu helfen. Per Hubscharuber wurde ein IEE (Assessment and Intervention Team) der französischen Marine auf die »Abeille Bourbo« gebracht.