Drei Jahre nach der Kollision mit einem Containerschiff vor Japan hat der Lenkwaffenzerstörer »USS Fitzgerald« die Reparaturwerft verlassen und ist wieder zurück im Dienst.
Mit der Abfart des Schiffs zu seinem Heimathafen [ds_preview]San Diego enden mehr als zwei Jahre der Bemühungen um die Restaurierung und Modernisierung des Zerstörers, der am 17. Juni 2017 etwa 100 km südwestlich der Stadt Yokosuka mit dem Containerschiff »ACX Crystal« kollidierte. Das 220m lange Containerschiff hatte den 154 m langen »Guided Missile Destroyer« der Arleigh-Burke-Klasse hart an Steuerbord unterhalb der Brücke getroffen, Wasser drang ein, insgesamt wurden drei Schotten geflutet. Sieben Seeleute kamen ums Leben.
Huntington Ingalls Industries in Pascagoula hatte den Zerstörer repariert. »Heute kehrt die ›Fighting Fitz‹ als eines der fähigsten Kriegsschiffe unseres Landes zur Pazifikflotte zurück und markiert damit einen bedeutenden Schritt auf dem Weg zurück zur Einsatzbereitschaft«, sagte Konteradmiral Eric Ver Hage, Direktor für Wartung und Modernisierung von Überwasserschiffen und Kommandant des regionalen Wartungszentrums der Marine. »Die Matrosen der Fitzgerald, unsere Navy-Projektteams und die Männer und Frauen von Ingalls haben enorme Anstrengungen unternommen, um das Schiff wieder in kampffähige Form zu bringen, und sie haben dies termingerecht getan.«
Um die betroffenen Räume wieder voll einsatz- und funktionsfähig zu machen, wurden verschiedene Reparaturen am Rumpf, an der Mechanik und Elektrik, am Gefechtssystem und an der Führungs-, Kommunikations-, Computer- und Nachrichtentechnik durchgeführt. Diese Reparaturen reichten von der teilweisen bis zur vollständigen Renovierung der betroffenen Räume bis hin zum Austausch von Geräten wie Radar und Systemen zur elektronischen Kriegsführung; das Schiff erhielt auch Upgrades in den anderen technischen Bereichen.
Die Besatzung der Fitzgerald absolvierte während der Werftzeit mehrere Ausbildungs- und Zertifizierungsveranstaltungen, wie z.B. Navigation Assessment und Light Off Assessment (LOA), um die Einsatzbereitschaft bei Rückkehr des Schiffs sicherzustellen.
Bei der Kollision waren an dem 2.800-TEU-Schiff »ACX Crystal« nur leichte Schäden am Bug enstanden. Die 20 Mann Besatzung blieben unversehrt. Das unter philippinischer Flagge fahrende Schiff ist von der japanischen Reederei NYK gechartert.
Die US Navy war in ihrem Untersuchungsbericht hart mit den Verantwortlichen ins Gericht gegangen. »Fehlverhalten, Unwissen und Selbstüberschätzung der Schiffsführung« hätten zur Kollision geführt, die Untersuchung habe vielfaches Versagen der Wachhabenden offengelegt, so der Chief of Naval Operations (CNO), Admiral John Richardson. Der Unfall sei das Ergebnis einer Aneinanderreihung kleiner Fehler, die letztlich zu einer Missachtung sauberer navigatorischer Praxis geführt hätten.
Beim Versuch, den havarierten Zerstörer zum Transport in die USA auf das Dockwise-Schiff »Transshelf« zu verladen, war es zu einer erneuten Havarie gekommen. Während des Eindockens verursachte eine Stahlstruktur an Deck der »Transshelf« zwei Risse im Rumpf der »USS Fitzgerald«.
Nur wenige Wochen nach der Kollision vor Japan stieß vor vor Singapur erneut ein US-Kriegsschiff mit einem Frachter zusammen, der Zerstörer »John S. McCain« kollidierte mit dem Öl-Tanker »Alnic MC«.