Zuletzt hatte Maersk zwei Secondhand-Schiffe aus der Flotte von H. Schuldt gekauft. Da lässt sich Gianluigi Aponte nicht lumpen.[ds_preview]
Maersk hatte erst jüngst 260 Mio. $ für zwei Schiffe aus dem ehemaligen Bestand der Norddeutschen Reederei H. Schuldt gezahlt. Der hohe Preis wurde fällig, weil es sich bei den beiden 2009 und 2010 gebauten Post-Panamaxen »Northern Jasper« und »Northern Jupiter« (je 8.814 TEU) um sogenannte Low-Speed-Schiffe gehandelt haben, die schon damals auf einen geringen Kraftstoff-Verbrauch ausgelegt waren.
MSC bedient sich jetzt bei der gleichen Adresse, allerdings im Regal der konventionellen Schiffe vom Typ »Shanghai 3500«. Bei der »Northern Decision« (3.534 TEU, Baujahr 2008), die jetzt ans Kontor in Genf geholt wurde, handelt es sich um ein klassisches Design und einen deutlich kleineren Frachter. Daher fällt der Preis mit 44 Mio. $ auch eher moderat aus. Zur Verfügung steht die »Northern Decision« den Angaben zufolge erst ab August 2023, so lange läuft noch die aktuelle Charter.
MSC hatte der Norddeutschen Vermögen / H. Schuldt – bereits kurz nach deren Ablieferung in 2004 die beiden Typschiffe mit den Baunummern 197 (»MSC Banu«) und 198 (»MSC Astrid«) abgekauft, denen dann noch weitere elf Schiffe gleichen Typs folgten, die alle in China bei Chengxi und in Schanghai gebaut wurden.
Mit dem Erwerb der »Northern Decision« hat MSC seit Beginn der großen Einkaufstour im August 2020 mittlerweile rund 230 Schiffe am Secondhand-Markt eingesammelt. Dazu kommt das größte Neubauprogramm unter allen Linienreedereien mit 114 Schiffen und einer Kapazität von gut 1,5 Mio. TEU. Das entspricht rund 34% der Bestandsflotte (4,47 Mio.TEU, knapp 700 Schiffe). Zum Vergleich: Maersk als globale Nr. 2 hat derzeit 4,26 Mio. TEU, verteilt auf 732 Einheiten, und ein Neubau-Programm von lediglich 28 Neubauten mit 306.00 TEU.