Verschrottung, BIMCO
Foto: Leyal Gemi Söküm

Laut Bimco könnten in den nächsten zehn Jahren mehr als 15.000 Schiffe abgewrackt werden. Die Schifffahrtsorganisation sieht den Dekarbonisierungsdruck als Grund.

Mangels ausreichend Tonnage am Markt waren in den vergangenen, von Corona geprägten Jahren kaum noch Schiffe verschrottet worden. Zwar hat diese Zahl zuletzt wieder zugenommen, doch bleibt sie weit hinter den aktuellen Neubau-Bestellungen zurück. Das könnte sich allerdings im kommenden Jahrzehnt ändern. [ds_preview]

Niels Rasmussen, Chefanalyst der Reedereiorganisation Bimco, geht davon aus, dass die Abwrackzahlen gemessen am zurückliegenden im Vergleich zu den letzten zehn Jahren mehr als verdoppeln wird. Er spricht von 15.000 Schiffen mit einer Tragfähigkeit von mehr als 600 Mio. tdw – das wären rund 25% der existierenden Weltflotte. Zum Vergleich: Seit 2012 traten 7.780 Schiffe mit 285 Mio. tdw ihre letzte Reise an.

Bimco will Ratifizierung des Hongkong-Übereinkommens

Für den Bimco-Experten wird es vor diesem Hintergrund umso wichtiger, dass das internationale Übereinkommen von Hongkong zum sicheren und umweltgerechten Recycling im globalen Maßstab ratifiziert und umgesetzt wird. Aktuell erfolgen rund 96% aller Verschrottungen in den Ländern Indien, Bangladesch, Pakistan und in der Türkei.

Rasmussen geht davon aus, dass viele ältere Schiffe aufgrund der immer strengeren Grenzwerte für Treibhausgasemissionen schneller als früher üblich abgewrackt werden.