TKMS, U-Boot
(© TKMS)

Die Kieler Werft von TKMS hofft auf einen weiteren U-Boot-Auftrag. Das Unternehmen hat sein Angebot für sechs Schiffe für die niederländische Marine eingereicht.

Es geht um diesel-elektrisch angetriebene Nachfolger für die aktuell eingesetzte »Walrus«-Klasse. Sechs neue U-Boote im Wert von 3,5 Mrd. € sollen für die Niederlande gebaut werden. Im finalen Rennen ist auch TKMS aus Kiel und tritt dabei gegen die Komkurrenz von Naval Group (Frankreich) und Saab Kockums (Schweden) an. [ds_preview]

TKMS geht um U-212-Design ins Rennen

Nach Angaben von TKMS wurde das Angebot fristgerecht eingereicht. Die Kieler bieten eine Variante des Typs U212 CD an. Das mit Norwegen zusammen entwickelte Design ist mit 3.000 t Verdrängung etwas kleiner als die heutigen Boote der »Walrus«-Klasse. Die 80 m langen U-Boote sollen über eine größere Ausdauer und höhere Waffenkapazitäten verfügen sowie für Langzeitmissionen geeignet sein.

Saab Kockums schlägt ein U-Boot vor, das auf der Typ A26 basiert, aber gegenüber existierenden Modellen mit 1.900 t deutlich vergrößert werden müsste. Im Falle von Naval geht man davon aus, dass die Werft ihr bei der französischen Marine eingesetztes Jagd-U-Boot  »Barracuda« entsprechend verkleinert.

Die Niederlande erwarten von den Bietern eine enge Zusammenarbeit mit heimischen Unternehmen über ein sogenanntes Industrial Cooperation Agreement (ICA). Die Naval Group hat sich mit Royal IHC verbündet. Die schwedische Saab Kockums will mit Damen Naval kooperieren. TKMS will über ein »Submarine Valley« am niederländischen Flottenstützpunkt Den Helder ihre Partnerunternehmen einbinden.

Die niederländische Marine rechnet damit, dass nach Vertragsunterzeichnung rund zehn Jahre ins Land ziehen werden, bis die ersten beiden U-Boote einsatzbereit sind. So lange sollen die U-Boote der »Walrus«-Klasse in Dienst bleiben.