Jemenitische Huthi-Rebellen haben im Roten Meer einen Autofrachter gekapert und die Besatzung als Geiseln genommen.
Die vom Iran unterstützte Rebellengruppe teilte mit, sie hätten im Roten Meer ein israelisches Schiff gekapert und zur jemenitischen Küste gebracht. Zuvor hatten die Huthis mit Angriffen auf »sämtliche Schiffe« mit Israel-Bezug gedroht. [ds_preview]
Der PCTC »Galaxy Leader« (4.500 CEU) wurde 2002 gebaut, wird von der japanischen Reederei NYK betrieben und fährt unter Flagge der Bahamas. Nach israelischen Angaben sind 25 Besatzungsmitglieder an Bord, vornehmlich von den Philippinen und aus Bulgarien. Es war auf dem Weg vom türkischen Körfez nach Pipavav in Indien.
Huthi erklären israelische Schiffe zum Ziel
Israelischen Medienberichten zufolge hält der britisch-israelische Geschäftsmann Rami Ungar Anteile an der auf der Isle of Man registrierten Reederei Ray Car Carriers, der das Schiff gehört. Offizielle Stellen in Israel verwiesen dagegen darauf, dass es sich nicht um ein israelisches Schiff handele. Die Kaperung sei ein »iranischer Terrorakt«.
Der Vorfall ereignete sich vor dem Hintergrund des Krieges im Gaza-Streifen. Nach Angaben eines Huthi-Sprechers stehe man in einer »moralischen Verpflichtung gegenüber dem unterdrückten palästinensischen Volk.« Das Schiff werde in einen von den Huthis kontrollierten Hafen gebracht, hieß es.
Der Jemen liegt im Süden der Arabischen Halbinsel. Vor der Küste verläuft eine der wichtigsten Schifffahrtswege vom und zum Suezkanal in Ägypten. Etwa 10% des gesamten Welthandels laufen über das Rote Meer, darunter auch Öl und Flüssiggas. Bewaffnete Kräfte der iranischen Revolutionsgarden hatten in jüngerer Vergangenheit mehrfach Frachter im Roten Meer gekapert.
Die Huthi-Rebellen kämpfen seit Jahren gegen die international anerkannte Regierung des Jemen. Seit 2014 kontrollieren sie die jemenitische Hauptstadt Sanaa. Seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der Terrorgruppe Hamas haben sie Israel bereits mehrfach mit Drohnen und Raketen beschossen.