Nach der »Kalkgrund« die »Stollergrund«: Fassmer hat das zweite Messschiff an die Deutsche Marine abgeliefert. Die Werft in Berne hofft auf weitere Aufträge.
Die »Stollergrund« ist 51,70 m lang, 10,2 m breit und fährt künftig mit 13 kn ins Einsatzgebiet. Nach der bereits im Juni abgelieferten »Kalkgrund« folgte jetzt das zweite Messschiff für die Marine. Die »Stollergrund« (Y 899) wurde nach einer Untiefe in der Kieler Förde unweit des Heimathafens Eckernförde benannt.
Die beiden Einheiten waren im Juli 2021 vom Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) bei Fassmer in Auftrag gegeben worden. Die Wehrtechnische Dienststelle WTD 71 wird das Schiff mit bis zu 23 Mann Besatzung künftig zur wehrtechnischen Erprobung, Forschung und Nachweisführung einsetzen.
Unter anderem geht es um das Absichern und Bergen von Torpedos. Die »Stollergrund« werde aber auch U-Boote bei der Flachwassererprobung begleiten und autonome Unterwasserfahrzeuge, Tauchereinsätze sowie Forschungsvorhaben in Küstennähe unterstützen, heißt es.
»Stollergrund« ersetzt betagte Einheiten
Die beiden Schwesterschiffe ersetzen die Mehrzweckboote der Klasse 745 »Breitgrund« (Y866) und »Mittelgrund« (Y864) sowie das Sperrwaffenversuchsboot »Wilhelm Pullwer« (A1406). Die beiden Neubauten, deren Kaskos bei Western Baltija Shipbuilding gebaut wurden, kosten zusammen 95 Mio. €.
Dei Bauzeit von zwei Jahren begründete Werftchef Holger Fassmer mit Engpässen bei der Materialversorgung, unter anderem ausgelöst durch den Corona-Lockdown in China. Zusätzlich habe sich der Krieg in der Ukraine auf die Preisentwicklung ausgewirkt.
Die Marine braucht Berichten zufolge sechs weitere Schiffe. Auch da hofft das familiengeführte Unternehmen auf den Zuschlag.
Eckdaten der »Stollergrund«
- Länge: 51,70 m
- Breite: 10,20 m
- Tiefgang 3,65 m
- Antrieb: 2x 1.580 kW dieselelektrisch, IMO Tier 3
- Geschwindigkeit: 13 kn
- Belegung: max. 23 Personen
- Ausrüstung: 2 Containerstellplätze, Winschfläche auf dem Vorschiff, Kran