Der Container-Carrier Tailwind des Discounters Lidl hat sich weitere Tonnage gesichert, um die längere Transitzeit zwischen Asien und Europa auszugleichen.
Die Linienreederei der Supermarktkette Lidl, Tailwind Shipping Lines, hat zusätzliche Charterschiffe aufgenommen, um ihren Asien-Europa-Dienst trotz der Sicherheitskrise im Roten Meer am Laufen zu halten. [ds_preview]
Wie das Unternehmen jetzt gegenüber der HANSA bestätigte, wurde das 1.900-TEU-Schiff »Zhong Gu Dong Hai« in Fernost als Extra-Loader für eine Rundreise nach Europa und zurück gechartert. Schiffsmakler hatten den Abschluss des 2019 gebauten Frachters bei Tailwind zu einer Tagesrate von 13.000 $/Tag für zwei bis drei Monate gemeldet.
»Mit diesem und weiteren, kurzfristig gecharterten Schiffen stellen wir sicher, dass uns und unseren Kunden trotz der längeren Transitzeit ausreichend Kapazitäten zur Verfügung stehen«, teilte das Unternehmen mit.
Tailwind dreht mit Fernostdienst schon in Barcelona
Der China-Europa-Dienst (»Panda-Service«) der Reederei wird aufgrund der Angriffe der Huthi-Rebellen auf die Handelsschifffahrt inzwischen, wie die Dienste der meisten Wettbewerber, um das Kap der Guten Hoffnung statt durch das Rote Meer und den Suezkanal geführt. Die Transitzeit verlängert sich dadurch um mehr als eine Woche.
Um die bestehende Abfahrtsfrequenz aufrechtzuerhalten, hat Tailwind zudem ein Transhipmentsystem in Europa eingerichtet. So fahren die größeren Containerschiffe aus Asien kommend nur noch bis Barcelona. Die beiden anderen Häfen Moerdijk und Koper werden von dort aus mit kleineren Feederschiffen bedient. So können die großen Frachter schneller drehen und zurück nach Asien gelangen.
Für die Transshipment-Fahrten setzt Tailwind unter anderem die »Wilhelmine« (1.102 TEU) ein. Befrachtungsmaklern zufolge hat die Lidl-Reederei den 2006 gebauten CV1100-Typ kurzfristig für rund 7.500 €/Tag unter Vertrag genommen. (mph)