Die von Deutschland im Rahmen der EU-Mission Aspides ins Rote Meer entsandte Fregatte »Hessen« hat ihre Waffen erstmals zum Einsatz gebracht, um den Seeweg zu schützen.
Vergangene Woche erst hat die EU die Mission EUNAVFOR Aspides beschlossen, um die Schifffahrt im Roten Meer vor Angriffen der islamistischen Huthi-Miliz aus dem Jemen zu schützen. Für die deutsche Fregatte »Hessen« ist der Einsatz jetzt ernst geworden. [ds_preview]
Am Abend des 27. Februars kam es zum ersten Waffeneinsatz der »Hessen« bei der Abwehr einer Drohne. »Die Besatzung leitete gemäß den Rules of Engagement Abwehrmaßnahmen ein und bekämpfte das Unmanned Aerial Vehicle erfolgreich«, meldet die Marine. Kurze Zeit später habe sich eine zweite Drohne der Fregatte genähert. Auch dieses Ziel sei erfolgreich zerstört worden, heißt es. Auf der Fregatte entstanden den Angaben zufolge keine Personen- oder Sachschäden. Die »Hessen« ist speziell für den Geleitschutz und die Seeraumkontrolle konzipiert.
Wie das Central Command der US-Armee meldet, wurden zwischen 21:50 Uhr und 22:55 Uhr (Sanaa-Zeit) insgesamt fünf von den Huthis abgeschossene »unbemannte Einweg-Angriffsflugzeuge (OWA)« im Roten Meer abgeschossen. Daran seien US-Flugzeuge »und ein Kriegsschiff der Koalition« beteiligt gewesen. »CENTCOM-Kräfte identifizierten diese UAVs, die aus den von den Huthi kontrollierten Gebieten im Jemen stammen, und stellten fest, dass sie eine unmittelbare Bedrohung für Handelsschiffe, die US-Marine und Schiffe der Koalition in der Region darstellen«, heißt es.
Seit mehreren Monaten greifen die vom Iran unterstützten Huthis die internationale Schifffahrt im Roten Meer vom Jemen aus an. Die Islamistenmiliz sieht sich mit Iran als Teil der »Achse des Widerstands« gehen Israel und begründet ihre Angriffe mit dem israelischen Militäreinsatz gegen die Terrororganisation Hamas im Gaza-Streifen. Zum Schutz der Schifffahrt haben hat die EU den Militäreinsatz EUNAVFOR Aspides beschlossen, der Bundestag hat dem Mandat für die deutsche Marine am 23. Februar zugestimmt. Die Fregatte »Hessen« war in Erwartung des Einsatzbefehls bereits Anfang Februar in Richtung Rotes Meer in See gestochen.
Die USA sind schon seit Ende 2023 mit Kriegsschiffen dort im Einsatz, Seit Januar greifen die USA zusammen mit Großbritannien im Rahmen der Initiative »Prosperity Guardian« Huthi-Ziele auch aus der Luft an. Die Miliz ließ sich bisher nicht davon abhalten, den wichtigen Seeweg durch Meerenge von Bab al-Mandab in Richtung Suezkanal zu bedrohen. Viele Reedereien wählen statt der Route durch das Rote Meer und den Suezkanal den Umweg über das Kap der Guten Hoffnung. Das Mandat der EU-Mission gilt für die Straße von Bab al-Mandab, die Straße von Hormuz und die internationalen Gewässern des Roten Meeres, des Golfs von Aden, des Arabischen Meeres, des Golfs von Oman und des Persischen Golfs. Ziel des Einsatzes ist es, die Handelsschifffahrt zu begleiten und im Ernstfall zu beschützen. Die Huthi-Milliz darf jedoch nicht proaktiv verfolgt werden.