Kühne+Nagel hat im vergangenen Jahr zwar deutliche Einbußen hinnehmen müssen, sieht aber einen positiven Trend beim Seefrachtvolumen.
Nach dem Ende der Sonderkonjunktur in den Geschäftsjahren 2021 und 2022 ist auch der führende Seefrachtlogistiker Kühne+Nagel zurück in der Normalität. Der Nettoumsatz der gesamten Gruppe betrug im vergangenen Jahren 23,8 Mrd. CHF, der Reingewinn bei 1,5 Mrd. CHF. [ds_preview]
»Wir haben mit verstärkten Restrukturierungsmassnahmen im vierten Quartal unsere Kostenbasis den Marktverhältnissen angepasst«, sagt Stefan Paul, CEO der Kühne+Nagel International AG. Gleichzeitig sei es gelungen, Marktanteile in der Seefracht zu gewinnen.
Kühne+Nagel verliert gut 50% der Einnahmen
Der Nettoumsatz des Geschäftsbereichs Seefracht betrug im Geschäftsjahr 2023 8,6 Mrd. CHF bei einem EBIT von 1,0 Mrd. CHF. Das sind allerdings deutliche Einbußen gegenüber dem Jahr zuvor, als ein Umsatz von mehr als 18 Mrd. CHF und ein doppelt so hoher Gewinn von 2 Mrd. CHF verbucht werden konnten.
Das Containervolumen lag Ende Dezember bei 4,3 Mio. TEU. In einem weiterhin rückläufigen Gesamtmarkt habe der Geschäftsbereich im zweiten Halbjahr ein Volumenwachstum verzeichnet, insbesondere im KMU-Segment. Marktanteilsgewinne habe es auch auf der Asien-Europa-Route sowie im transpazifischen Verkehr gegeben.
Zwischen Januar und Dezember 2023 wurden zudem rund 2 Mio. t an Luftfracht abgewickelt. Besonders die Bereiche E-Commerce und verderbliche Güter (Perishables) entwickelten sich positiv. Im November 2023 schloss Kühne+Nagel die Übernahme des südafrikanischen Unternehmens Morgan Cargo ab.
Kühne+Nagel übernimmt City Zone Express, einer Tochtergesellschaft von Chasen Holdings Ltd. Mit Hauptsitz in Malaysia beschäftigt das Unternehmen mehr als 500 Mitarbeiter, verfügt über eine Flotte von 260 Fahrzeugen und einer Lagerfläche von 80.000 m². City Zone Express grenzüberschreitende Logistikdienstleistungen in Südostasien und bis nach China an.
Bei den Landverkehren lag der Nettoumsatz bei 3,5 Mrd. CHF und der EBIT bei 133 Mio. CHF. Nach einem soliden Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr 2023 habe sich die gesunkene Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte negativ auf das Sendungsaufkommen ausgewirkt, teilte K+N mit. Im Januar 2024 war die Übernahme des kanadischen Unternehmens Farrow abgeschlossen worden.
Mit einem Nettoumsatz von 4,8 Mrd. CHF und einem EBIT von 200 Mio. CHF wies der Geschäftsbereich Kontraktlogistik im Geschäftsjahr 2023 einen weiteren Ergebnisanstieg aus.