Die Tailwind Shipping Lines der Supermarktkette Lidl hat sich unter die Top 40 der größten Containerreedereien vorgearbeitet. 15 Schiffe sind jetzt im Einsatz.
Die Gesamtkapazität gibt der Branchendienst Linerlytica jetzt mit gut 40.000 TEU an, das ist eine Verdopplung gegenüber Juli vergangenen Jahres. Während sich andere Newcomer längst wieder aus dem Markt verabschiedet haben, steuert Tailwind/Lidl auf Kurs Wachstum. [ds_preview]
Hauptgrund sind die Huthi-Angriffen im Roten Meer, die auch die Schiffe mit den blauen Lidl-Containern auf den weiten Umweg um die Südspitze Afrikas gezwungen und das Einchartern von mehr Tonnage nötig gemacht haben. Mit jetzt 15 Schiffen wird Tailwind auf Rang 38 unter den größten Containerreedereien geführt, noch vor der CU Lines zum Beispiel.
Tailwind sichert sich etliche Charterschiffe
Die Lidl-Reederei besitzt selbst zwei Schiffe und hat zwei Neubauten in Auftrag gegeben. Der Rest der Flotte ist eingechartert. Zuletzt kamen unter anderem der Post-Panamax-Frachter »Kea« (6.881 TEU) zu 39.000 $/Tag hinzu. Außerdem gehören die »Faith« (917 TEU), die »Wilhelmina« (1.118 TEU), die »Asiatic Neptune« (1.134 TEU), die »Kumasi« (2.207 TEU) und die »Chattanooga« (1.042 TEU) zur Flotte.
Wie viele andere Reedereien auch leitet Tailwind ihren 14-tägigen Asien-Europa-Dienst ums Kap der Guten Hoffnung herum. Die mit fünf Panamax-Schiffen bediente Route des »Panda«-Service wurde angepasst und führt jetzt in Europa zuerst nach Barcelona und dann nach Koper in Slowenien. Von Barcelona gibt es einen Feeder-Service »Dolphin« nach Mooerdijk, auf dem die »Faith« und die »Wilhelmine« eingesetzt werden. Sollte sich die Sicherheitslage im Roten Meer entscheidend verbessern, soll Koper wieder der erste Anlaufhafen in Europa werden, heißt es bei der Reederei.
Auf der Langstrecke hatte es bereits im Dezember zusätzliche Abfahrten mit den Extra-Loadern »Tiger« (2.524 TEU) und der »Zhong Gu Dong Hai« (1.912 TEU) gegeben.
»Mit diesem und weiteren, kurzfristig gecharterten Schiffen stellen wir sicher, dass uns und unseren Kunden trotz der längeren Transitzeit ausreichend Kapazitäten zur Verfügung stehen«, hatte das Unternehmen gegenüber der HANSA mitgeteilt.