Fincantieri kann einen bedeutenden Auftrag im Kreuzfahrtsegment verbuchen. Die Norwegian-Gruppe bestellt bis zu acht Neubauten für ihre Kreuzfahrtmarken. Die Italiener könnten die bisher größten Schiffe für NCL bauen.
Der italienische Schiffbaukonzern Fincantieri hat auf der laufenden Seatrade, der weltgrößten Messe für die Kreuzfahrtindustrie in Miami, einen neuen Auftrag von Norwegian Cruise Line Holdings bekannt gegeben. Der Auftrag umfasst den Bau von vier neuen Kreuzfahrtschiffen »der nächsten Generation«: zwei für die Marken Regent Seven Seas Cruises und zwei für die Marke Oceania Cruises. [ds_preview]
»Diese Schiffe stellen die Spitze des technischen Fortschritts, des Komforts und der Unterhaltung an Bord dar und sind gleichzeitig ein Beispiel für ökologische Nachhaltigkeit«, erklärt die Werft. Die Schiffe für Regent Seven Seas Cruises, die in den Jahren 2026 und 2029 abgeliefert werden sollen, bieten bei 77.000 GT Platz für etwa 850 Passagiere. Die Schiffe für Oceania Cruises, die in den Jahren 2027 und 2028 abgeliefert werden sollen, bieten bei einer Größe von 86.000 GT Platz für rund 1.450 Passagiere. Der Vertrag für diese vier neuen Einheiten ist den Angaben zufolge bereits in Kraft und die Finanzierung gesichert.
Fincantieri soll bisher größte NCL-Einheiten bauen
Darüber hinaus hat die Gruppe eine Absichtserklärung mit derselben Reederei unterzeichnet, um den Bau von vier weiteren Einheiten zu prüfen. Diese Schiffe, die in den Jahren 2030, 2032, 2034 und 2036 abgeliefert werden könnten, werden mit rund 200.000 GT und einer Kapazität von jeweils rund 5.000 Passagieren die größten jemals für die Marke Norwegian Cruise Line (NCL) gebauten Schiffe sein.
Diese zweite Vereinbarung, die noch unter dem Vorbehalt der Finanzierung und anderer Bedingungen steht, markiere eine »äußerst wichtige neue Phase in der langfristigen Partnerschaft zwischen den beiden Konzernen«, heißt es.
Der Auftrag für diese vier Schiffe wird nach Angaben von Fincantieri voraussichtlich einen separaten, effektiven Auftrag für zwei Schiffe für Oceania Cruises ersetzen, der ursprünglich erteilt wurde, um Werftplätze zu sichern. Die Bestellung von vier Schiffen für NCL ist noch nicht abgeschlossen und steht unter dem Vorbehalt der Finanzierung.
NCL verfolgt die Strategie, für jede Marke ihre eigene Klasse von neuen Schiffen zu bauen, wobei Größe, Effizienz und Innovation innerhalb der jeweiligen Flotten im Vordergrund stehen. Im Einklang mit den Nachhaltigkeitsverpflichtungen des Unternehmens sollen die neuen Schiffsprojekte einen wesentlichen Beitrag zur Dekarbonisierung leisten.
Pierroberto Folgiero, CEO und Managing Director von Fincantieri, erklärte: »Wir sind besonders stolz auf diese beeindruckende neue Vereinbarung und die Partnerschaft mit einem historischen und angesehenen Kunden wie Norwegian Cruise Line Holdings, die die Kontinuität strategischer Beziehungen bestätigt, die wir als einen großen industriellen Wert betrachten. Ein wichtiger Meilenstein für unsere Werften und ein historischer Vertrag für die Gruppe, der die robuste Erholung des Marktes und die Investitionen bestätigt, die wir in unserem neuen Industrieplan geplant haben.«
Der italienische Schiffbaukonzern hatte kürzlich für 2023 deutlich verbesserte Geschäftszahlen vorgelegt, das Nettoergebnis war zuletzt aber noch negativ. Der Offshore- und Verteidigungssektor bescherten Fincantieri jedoch schon wieder ein ein pralles Auftragsbuch.