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Nach einigen schwierigen Jahren kommen die P&I Clubs jetzt wieder finanziell auf einen grünen Zweig. Dividenden, Zinsen und Kursgewinne auf Kapitalanlagen haben sich im vergangenen Jahr zu hohen Investment-Gewinnen aufgetürmt.

Die Schadenquoten der P&I Clubs tendierten bei den meisten weiter nach unten und liegen bei vielen im grünen Bereich.[ds_preview]

So meldet der Steamship Mutual einen satten Überschuss von 110 Mio. $ für das Jahr 2023/24 (per 20.02.), nach einem Verlust von 19,2 Mio. $ im Vorjahr. Davon bleiben – nach Ausschüttung von 24 Mio. $ an die Mitgliedsreedereien – 86 Mio. $ übrig, die zu den freien Reserven gestellt werden. Letztere wachsen dadurch von 454 Mio. auf 540 Mio. $ an, womit der Steamship Mutual »einer der am besten kapitalisierten Clubs der International Group« sei, so der Vorstand um CEO Jonathan Andrews. Die Investments steuerten 94,4 Mio. $ zum Ergebnis bei, das Underwriting knapp 20 Mio. $. Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote verbesserte sich 95,4% auf 92,9%.

Der noch größere UK P&I Club – die Nummer drei innerhalb der International Group – präsentiert seinen Mitgliedern einen Nettogewinn von 53 Mio. $ für das Versicherungsjahr 2023/24 und baut die freien Reserven dadurch auf 483 Mio. $ aus. Im Vorjahr hatte unterm Strich ein Fehlbetrag von 57,8 Mio. $ gestanden. Der Erfolg basiert allerdings ganz allein auf Kapitalerträgen. Im Underwriting lief es für den UK Club sogar noch schlechter als im Vorjahr. Erhöhte Schäden im Fixed-Premium-Segment (owned) sowie in der Charterer-Versicherung hätten die kombinierte Schaden-Kosten-Quote auf 106,6% hochgetrieben, berichtet Club-Manager Thomas Miller.

Rekord für P&I-Versicherer Skuld

Unterdessen erzielte der norwegische P&I-Versicherer Skuld mit 126 Mio. $ (Vorjahr: +31,8 Mio. $) das beste Ergebnis seiner Geschichte. Kapitalerträge und Underwriting trugen etwa gleich stark dazu bei. Damit wachsen die Reserven auf 551 Mio. $ an. Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote erreichte mit 86% den besten Wert seit vielen Jahren.
Weiter aufwärts geht es auch für West of England mit einem Gewinn von 45,5 Mio. $, gegenüber 20,3 Mio. $ Verlust im Vorjahr. Die Reserven verbessern sich auf 276,3 Mio. $. Das technische Ergebnis trug mit +14,7 Mio. $ zum Gesamtüberschuss bei. Die kombinierte Quote fiel mit 94,5% etwas besser als im Vorjahr (96,7%) aus.

Bereits im März hatte P&I-Marktführer Gard seine Zahlen für 2023 vorgelegt. Mit 236 Mio. $ fuhr der Club den zweithöchsten Gewinn in seiner 117-jährigen Geschichte ein. Der kleinere Shipowners‘ Club machte 69,5 Mio. $ Gewinn, nach einem Verlust von -65,6 Mio. $ im Vorjahr.    (mph)