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Der Anteil der Trampreeder an der weltweiten Flotte von Containerschiffen ist auf den niedrigsten Stand seit 2002 gesunken. Sie stellen nur noch 40% der Tonnage.

Die Containerflotte der Trampreeder hat in den vergangenen zwölf Jahren zwar beständig zugenommen, durchschnittlich um jährlich 3,2%. Zuletzt wurde eine Gesamtkapazität von  11,7 Mio. TEU erreicht. Noch deutlich stärker ist aber die Flotte der Linienreeder gewachsen. [ds_preview]

Der Anteil der Charterschiffe macht jetzt einen Anteil von 40% aus, während es vor zwölf Jahren noch ziemlich genau 50% waren. So steht es in einer aktuellen Analyse der Schifffahrtsorganisation Bimco.

Nach Angaben von Niels Rasmussen, Chief Shipping Analyst bei Bimco, fiel der Rückgang in den vergangenen drei Jahren besonders stark aus. Seit 2021 erfolgte ein Drittel der Einbußen. Dabei spielt eine Rolle, dass die sogenannten Non-Operating Owners (NOO) mehr als 600 Schiffe mit einer Gesamt-Stellplatzkapazität von etwa 2 Mio. TEU zuletzt durch Verkäufe an die Linien abgegeben haben und die gesamte NOO-Flotte auf 2.550 Einheiten geschrumpft ist.

Bimco, Tramp-Reeder
© Bimco

Der Höchststand fiel mit dem Boom der deutschen KG-Finanzierung zusammen, die in den 2000er Jahren erheblich zum Wachstum der Flotte der Trampreeder beigetragen habe, heißt es.

Gleichzeitig erfolgte zuletzt eine Konsolidierung: Die 20 größten Tonnage-Anbieter, allen voran Seaspan, stellen etwa zwei Drittel (65%) aller Charterschiffe. Darunter finden sich auch noch vier deutsche Eigner. Vor allem chinesische Leasinggesellschaften gehören zu den Neuzugängen in den Top 20.

Auch der Anteil der Schiffe, die über relativ kurze Charterlaufzeiten von weniger als drei Jahren gebunden ist, ist rückläufig. Das liegt an einer größeren Anzahl von größeren Schiffen mit mehr als 12.000 TEU, deren Anteil jetzt bei 40% liegt und deren Beschäftigung durch die Linienreedereien in der Regel noch vor ihrer Ablieferung gesichert ist, so die Bimco-Studie. Dementsprechend stehen derzeit höchstens 25% der Gesamtkapazität der Flotte überhaupt für Kurzzeitcharter am Spotmarkt zur Verfügung.

»In den kommenden Jahren wird der Anteil der Charterschiffe an der gesamten Containerflotte weiter sinken«, prophezeit Rasmussen. Der Auftragsbestand der Trampreeder ist auf nur noch 1 Mio. TEU gesunken, der Anteil am gesamten Auftragsbestand beträgt nur noch 16%.