Versicherung, Dali Containerschiff Hafen Baltimore
„Dali“ nach der Havarie in Baltimore (© Krey Bridge Response Unified Command)

Fast sechs Monate nach der Kollision mit der Brücke in Baltimore macht sich das  Containerschiff „Dali“ auf den Weg in eine Reparaturwerft.

Die „Dali“ hatte Ende vergangener Woche US-amerikanische Hoheitsgewässer verlassen und hat Kurs auf Ningbo in China genommen, wo umfangreiche Reparaturen anstehen. Dort soll es in gut sechs Wochen eintreffen. [ds_preview]

Das von Maersk gecharterte Schiff (Baujahr 2005, 9.962 TEU) hatte im März nach einem Blackout an Bord die Francis Scott Key Bridge gerammt, die daraufhin zusammenbrach und sechs Brückenarbeiter in den Tod riss. Eigner ist das Unternehmen Grace Ocean, der Shipmanager ist Synergy Marine .

Crew der „Dali“ soll fahrlässig gehandelt haben

Erst in der vergangenen Woche hatte das US-Justizministerium eine Zivilklage in Höhe von 103 Mio. $ gegen den Eigentümer und Manager des Containerschiffs erhoben. Geltend gemacht werden Fahrlässigkeit der Besatzung und ein seeuntauglicher Zustand des Schiffes. Zuvor bereits bekannte Probleme im Energieversorgungssystem seien nicht behoben worden.

Die bisherigen Untersuchungen hatten ergeben, dass es zweimal an Bord der „Dali“ zu einem Ausfall des Stromnetzes und anschließend der Maschinen kam, wobei das Schiff nach dem weiten Blackout die Brücke gerammt hatte.

Auch die Stadt Baltimore, deren wichtiger Auto-Hafen über Monate blockiert war, hat rechtliche Schritte eingeleitet.  Zusätzlich haben Anwälte im Namen von zwei verunglückten Arbeitern Klage eingereicht. Es wird damit gerechnet, dass sich die Verfahren über Jahre hinziehen werden.