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Das zur Rönner-Gruppe gehörende Unternehmen Stahlbau Nord (SBN) hat eine rund 250 t schwere Schiffssektion für den zweiten Marine-Tanker abgeliefert.

Die Sektion ist für die zur Meyer Gruppe gehörende Neptun Werft bestimmt. Mit dem 72 m langen Schwerlastponton „Emsponton 7“ des Leeraner Unternehmens Ems Offshore wurde sie abtransportiert.

Auf dem Weg von Gdynia in Polen nach Papenburg wurde ein anderes Frachtstück transportiert: Einen rund 210 t schweren, zum Teil aus Aluminium vorgefertigten Schornstein für das dritte Disney Kreuzfahrtschiff das bei der Meyer Werft in Papenburg entsteht, der „Disney Destiny“.

Somit brachte der ganz neue Schlepper von Ems Offshore, die auf der Sanfu Ship Engineering in Taizhou Jiangsu, China, erbaute „Ems Sun“ (IMO 9635042) den „Emsponton 7“ zunächst an die Ems, wo dann bei der Meyer Werft der Schornstein final ausgerüstet und demnächst rot lackiert wird. Im Sommer 2025 wird dieser dann den Disney-Neubau mit einem zweiten Schornstein, der aber nur eine Attrappe ist, zieren.

Für die von SBN in Bremerhaven gefertigte Schiffssektion für den zweiten Marinebetriebsstofftanker auf dem „Emsponton 7“ geht von Papenburg dann die Reise weiter in Richtung Osten, via Passage des Nord-Ostsee-Kanals nach Rostock zur Neptun Werft.

Schon im letzten Jahr erfolgte die Kiellegung für den ersten von zwei neuen Betriebsstofftankern für die Deutsche Marine auf der Neptun Werft in Rostock-Warnemünde.

Marine-Tanker ersetzen betagte Vorgänger

Die Neubauten ersetzen die veralteten Schiffe „Rhön“ und „Spessart“ der Klasse 704, die schon seit 1977 im Dienst sind. Jedes der neuen Tankschiffe der neuen Klasse 707 kann rund 12 Mio. l Kraftstoff an Bord nehmen und gleichzeitig bis zu zwei Kriegsschiffe auf See mit Schiffsdiesel betanken. Mehr als 900 Mio. € werden investiert.

Die neuen Marine-Tanker erfüllen dabei moderne Umweltstandards und verfügen über doppelte Außenhüllen, die bei einer Havarie das Auslaufen des Schiffsdiesels aus den Tanklagern an Bord verhindern. Die Schiffe stoßen zudem dank einer modernen Abgasanlage weniger Schadstoffe aus als ihre Vorgänger.

Die Neubauten verfügen im Vergleich zu den Vorgängerschiffen über deutlich größere Aufbauten für die Unterbringung von bis zu 42 Crewmitgliedern und 23 eingeschiffte Soldaten oder auch Passagieren. Eine Bewaffnung oder militärische Sonderausstattungen gibt es aus Kostengründen nicht.

Die beiden 173 Meter langen Marine-Tanker kosten rund 914 Mio. € – inklusive Ersatzteilen, Sonderwerkzeugen und Ausbildung. Beauftragt wurde die Firma Naval Vessels Lürssen (NVL), die wiederum die Meyer-Werft-Gruppe als Unterauftragnehmer mit ins Boot geholt hat. Das erste Tankschiff der Klasse 707 soll bereits im ersten Quartal 2025, das zweite ein Jahr später im ersten Quartal 2026 an die Marine ausgeliefert werden.

Der Haushaltsausschuss des Bundestages hatte das Beschaffungsvorhaben im Juni 2021 gebilligt, da die alten Tankschiffe der Klasse 704 im August 2026 das Ende ihrer Nutzungsdauer erreichen. Auch die neuen Tankschiffe sollen ebenfalls mehrere Jahrzehnte lang genutzt werden. Mit ihrer Beschaffung erfüllt die Bundeswehr auch eine Verpflichtung gegenüber der NATONorth Atlantic Treaty Organization: Deutschland hat der Allianz zugesichert, durchgehend bis 2040 zwei Schiffe mit der Fähigkeit zur Betriebsstoffversorgung auf See bereitzustellen.