deutsche Seehäfen Symbolbild
©  Thomas Wägener
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Die deutschen Seehäfen dürfen ein moderates Wachstum im Seegüterumschlag bis 2027 erwarten, wie die aktuelle gleitende Mittelfristprognose des Bundesamtes für Logistik und Mobilität für den Güter- und Personenverkehr zeigt.

Nach der heute veröffentlichten Gleitenden Mittelfristprognose des Bundesamtes für Logistik und Mobilität für den Güter- und Personenverkehr (Winter 2023/24) wird für den Seegüterumschlag im laufenden Jahr 2024 ein Anstieg um 1,1 %, für den Zeitraum 2025 bis 2027 ein jährliches Wachstum von 1,3 % erwartet. [ds_preview]

Im Jahr 2024 werde der Containerumschlag grundsätzlich von der Belebung des deutschen Außenhandels angeregt, zudem entfiele der spürbare letztjährige Effekt der sanktionsbedingt weggebrochenen Russland-Verkehre, heißt es. Deshalb sei zumindest ein leichtes Plus zu erwarten, das aber noch weit von der früheren Dynamik entfernt sei.

Beim Kohleumschlag wird mit einem weiteren Rückgang gerechnet, der aber anders als im Vorjahr weitaus schwächer ausfallen werde. Bezogen auf Rohöl wird davon ausgegangen, dass die gravierenden (expansiven) Auswirkungen der Verschiebungen auf Herkunftsländer mit Lieferungen zum Teil über deutsche Seehäfen als Mehrverkehre abgeschossen seien. Insofern werde sich der Umschlag an den Gesamteinfuhren orientieren. Bei Erdgas wird ein (absolut) geringerer Anstieg angenommen als im Vorjahr. Nennenswerte Rückgänge zeichneten sich für keine Güterabteilung ab.

Im mittelfristigen Prognosezeitraum in den Jahren von 2025 bis 2027 wird eine saldierte Wachstumsrate des Gesamtumschlags in Höhe von insgesamt 10 Mio. t (1,3 % p.a.) erwartet. Die Vorzeichen im Seeverkehr seien bis 2027 ähnlich ausgeprägt wie für das laufende Jahr.

Der Containerverkehr werde angesichts der Belebung des Welthandels allmählich auf die gewohnte Dynamik zurückfinden. Bei den Massengütern sei dann wieder mit spürbaren Bremseffekten zu rechnen, insbesondere im Kohlesektor. Zudem würden die expansiven Impulse bei Rohöl und Erdgas schwächer ausfallen als im laufenden Jahr.

Für das Bruttoinlandsprodukt wird ein jährlicher Anstieg um 0,8 % und für den deutschen Außenhandel zumindest wieder eine sichtbare Dynamik erwartet. Das gesamtmodale Transportaufkommen bis 2027 soll der Prognose zufolge im Gegensatz zu den Jahren von 2022 bis 2024 wieder ein Wachstum verbuchen. Die grenzüberschreitenden Transporte würden demnach wieder stärker zunehmen als die Binnenverkehre.